Nach 2:5-Niederlage in Leverkusen

"Uns hilft niemand anders als wir selbst": Geschlossenheit bleibt Heidenheims große Stärke

Stand
Autor/in
Martin Bromber

Der 1. FC Heidenheim verliert nach einer 2:0-Führung am Ende 2:5 in Leverkusen. Nach dem sechsten sieglosen Bundesliga-Spiel in Serie bricht auf der Ostalb trotzdem keine Panik aus.

Der 1. FC Heidenheim stellte den amtierenden Meister aus Leverkusen zu Beginn der Partie vor große Herausforderungen. Die Heidenheimer standen in der Defensive kompakt und nutzten zwei Unkonzentriertheiten der Gastgeber zur 2:0-Führung durch Niklas Dorsch (10. Minute) und Matthias Honsak (21.). "Wir hatten einen sehr guten Plan, den die Mannschaft perfekt umgesetzt hat", sagte Heidenheims Coach Frank Schmidt nach der Partie und ergänzte: "Ich würde fast schon sagen, wir haben verdient geführt." Marvin Pieringer hatte sogar noch die Chance auf 3:0 zu erhöhen, scheiterte aber an Leverkusens Torhüter Lukas Hradecky.

Leverkusen

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Der 1. FC Heidenheim erwischte bei Bayer Leverkusen einen Parade-Start und musste sich dem Meister trotzdem deutlich geschlagen geben.

Leverkusen gleicht nach Verletzungsunterbrechung aus

Eine Verletzung eben jenes Pieringer führte zu einer längeren Unterbrechung, an deren Ende Paul Wanner in die Partie kam. Im Anschluss konnte Leverkusen durch Ezequiel Palacios (30.) und Patrick Schick (32.) innerhalb von zwei Minuten ausgleichen. "Ich glaube, die Unterbrechung ging zu lang", erklärte Coach Schmidt den Leistungsabfall seiner Mannschaft nach knapp einer halben Stunde.

Heidenheim im zweiten Durchgang weitestgehend chancenlos

Im zweiten Durchgang waren die Gastgeber deutlich besser in der Partie. Heidenheim war "nicht chancenlos, aber nahe dran. Wir hatten kaum Entlastung und kaum noch eine eigene Torchance", analysierte Torwart Kevin Müller die Leistung nach der Pause. Auch Trainer Schmidt fand deutliche Worte: "In der zweiten Halbzeit ging es zu einfach für Leverkusen. Am Ende sind es dann die Kleinigkeiten wie Leverkusen zurückkommt. Dann wirds natürlich schwierig. Das hat nichts mit Mut zu tun, sondern mit Qualität - auch von Leverkusen."

Sannwald: "Dürfen uns nicht runterziehen lassen"

Wer glaubt, dass sich nach dem sechsten sieglosen Bundesliga-Spiel in Folge Panik bei den Schwaben breit macht, der hat sich getäuscht. Der FCH bleibt fokussiert und realistisch: "Schwierige Phasen gibt es in jeder Saison. Wir dürfen uns davon nicht runterziehen lassen. Uns hilft niemand anders als wir selbst", analysierte Torhüter Müller nüchtern.

Ähnlich äußerte sich auch der Vorstandsvorsitzende Holger Sanwald. Man müsse das Positive herausnehmen und sich "nicht runtzerziehen lassen", sagte er im "Aktuellen Sportstudio" des ZDF. Man vergesse aufgrund der Europapokal-Teilnahme, dass Heidenheim auch die gesamte letzte Saison gegen den Abstieg gespielt habe und man dieses Ziel erst drei Spieltage vor Schluss erreichen konnte. "Jeder Spieltag ist ein Festtag für Heidenheim", sagte der 57-Jährige, der seit der Landesliga die Geschäfte des FCH regelt und seit 2007 mit Trainer Schmidt zusammenarbeitet.

Geschlossenheit als große Stärke

Wie ein altes Ehepaar gehen beide trotz der langen Verbundenheit nicht miteinander um. "Nein, das würde ja bedeuten, dass es bald dem Ende entgegengeht", widersprach Sanwald vehement und fügte hinzu: "Wir stehen alle geschlossen da, das überträgt sich auf alles. Das ist die einzige Chance, denke ich, wie wir überhaupt in der Bundesliga drin blieben können."

Nächstes Highlight steht an: Heimspiel gegen Chelsea

Am Donnerstag folgt für die Heidenheimer das nächste Highlight: Dann kommt der große FC Chelsea zum Conference-League-Spiel auf die Ostalb. In diesem Wettbewerb ist der FCH in der Saison noch ungeschlagen. Anpfiff ist um 18:45 Uhr.

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