Kaum ein Klub dürfte die kurze Winterpause so sehr herbeisehnen wie der FCH. Für die Heidenheimer war das 0:2 beim VfL Bochum die siebte Bundesliga-Niederlage in Serie. "Schön ist es nicht. Natürlich sieht man, dass man das auch ein bisschen mit rumschleppt - nicht nur ein bisschen", sagte FCH-Trainer Frank Schmidt im Sportschau-Interview. "Vor allem, wenn man wieder früh in Rückstand gerät. Aber das Leben ist nicht dazu da, immer nur negativ zu denken."
Besonders in der Anfangsphase kauften die Bochumer dem Gegner den Schneid ab. "Der Druck war am Anfang zu groß in der ersten Halbzeit. Da haben wir heute nicht die richtigen Mittel gehabt mit der Belastung aus der ganzen Woche", sagte Schmidt. Am Donnerstag hatten die Heidenheimer in der Conference League 1:1 gegen den FC St. Gallen gespielt und den direkten Einzug ins Achtelfinale verpasst.
Schmidt macht seinem Team keinen Vorwurf
"Bochum war frischer, entschlossener, mit sehr viel körperlicher Präsenz und auch Erfahrung" analysierte der 50-Jährige. "Natürlich sind Fehler passiert. Aber ich möchte dahingehend keinen Vorwurf machen, weil jeder alles probiert hat."
In der Tat: Den Gästen war in Sachen Einstellung kein Vorwurf zu machen. Der Mannschaft ist nach einem fulminanten Jahr mit Klassenerhalt, Einzug in den Europapokal und nun wieder Abstiegskampf der Substanzverlust deutlich anzumerken. "Die Belastungen in den Englischen Wochen waren für uns neu. Gerade die Belastung im Kopf, alle drei bis vier Tage am Limit zu sein. Und das müssen wir als 1. FC Heidenheim, um in der Bundesliga Ergebnisse zu erzielen. Das ist schwer", sagte Schmidt. "Es ist für alle wichtig, das mal Revue passieren zu lassen und sich auszuruhen - körperlich und mental."
Bochumer machen vor der Pause alles klar
Im ersten Abschnitt hatte der FCH auch eine dürftige Vorstellung gezeigt. Nach vorne viel zu selten mal mit einer brauchbaren Idee und in der Defensive ein ums andere Mal wackelig. Die griffig auftretenden Bochumer hatten sich die Treffer von Moritz Broschinski (6. Minute) und Matus Bero (38.) redlich verdient.
Immerhin: Nach dem Wechsel stemmte sich der FCH gegen die Niederlage und bot nun ein deutlich attraktiveres Spiel. Nur drei Minuten nach Wiederanpfiff hatte Mathias Honsak die Möglichkeit auf den Anschlusstreffer, zielte aber freistehend aus 15 Metern zu hoch. "Wir haben die große Chance gehabt. Wenn du hier noch einmal zurückkommen willst, dann musst du das 1:2 machen", sagte Schmidt. Im restlichen Spielverlauf gab es weitere Chancen auf den Anschluss, allerdings auch zahlreiche Kontergelegenheiten der Bochumer. Ein Treffer fiel jedoch nicht mehr.
Duelle gegen direkte Konkurrenten stehen an
Der FCH überwintert auf Tabellenplatz 16 und hat nach der Niederlage nur noch vier Punkte mehr als der Letzte Bochum auf dem Konto. Das erste Spiel im neuen Jahr absolvieren die Heidenheimer am 11. Januar gegen Union Berlin. Es folgt eine Englische Woche mit dem Auswärtsspiel bei Werder Bremen (15. Januar) und der Partie gegen Aufsteiger FC St. Pauli (18. Janaur).