„Die Seele der beiden sehr unterschiedlichen Häuser zu bewahren“ war der Wunsch von Isabella aus Wissen im Westerwald, als sie mit ihrem Lebensgefährten Manuel und ihrer Tochter Marta zwei alte, kleine, historische, denkmalgeschützte Schieferhäuser aus dem 18. Jahrhundert kaufte, um sie zu einem großen, gemeinsamen Haus umzubauen.
200 Jahre alte Häuser denkmalschutzgerecht saniert
Mit einem Energieberater, der zugleich Fachmann für Denkmalschutz ist, gelang der Umbau: Für die Wände wurde gesunder Lehmputz verwendet, in allen Zimmern eine Wandheizung eingebaut und die alten, historischen Fenster bekamen moderne doppelverglaste Vorfenster, sodass nun eine Dreifachverglasung für die nötige Dämmung sorgt.
Sanierung teurer als Hauskauf
Gemeinsam wohnt die Familie jetzt auf 170 Quadratmetern Wohnfläche. Für beide Häuser zusammen bezahlten sie etwa 140.000 Euro, mussten allerdings weitere 200.000 Euro in die Sanierung stecken, trotz eines sehr großen Anteils an Eigenleistung. Vor allem bei Haus Nummer 2, das noch in einem wesentlich schlechteren Zustand war als Haus Nummer 1, hatten die Eigentümer zuvor jahrelang vergeblich einen Käufer gesucht.
Zwei Häuser werden durch Wanddurchbruch zu einem
Besonders schwierig war es, die Küche umzubauen – „das Herzstück des Hauses“, wie Isabella sagt. Ein alter, tragender Holzbalken war mehrfach gebrochen und in einem besonders kritischen, schlechten Zustand. Zugleich sollte dort eine Wand entfernt werden, die Küche und Esszimmer trennte. Das Ziel war, einen offenen, großen, viel helleren, gemeinsamen Raum zu schaffen.
Stahlträger statt Holzbalken: Diese Idee rettet das Herzstück des Hauses
Der Schwiegervater von Isabella hatte dann den rettenden Einfall: Der Rentner und ehemalige Gerüstbauer schuf – gemeinsam mit einem befreundeten Schlosser – eine massive, stabile und tragende Stahlkonstruktion für den gesamten Küchenbereich. Innerhalb von zwei Wochen stand das tragende Gerüst und erfüllte alle sicherheitstechnischen Anforderungen.
Trotz Kernsanierung: Alter Charme bleibt erhalten
Eine weitere große Herausforderung war eine Krebsdiagnose, die Isabella zu Beginn des Umbaus 2020 zurückwarf. Heute sagt die Grundschullehrerin: „Der Umbau, vor allem das Anlegen des zum Grundstück gehörenden benachbarten Gartengrundstücks“, habe ihr geholfen, die Krankheit, einen großen Tumor zwischen Herz und Lunge, zu besiegen. Es sei eine „Therapie für die Seele“ gewesen und außerdem sei sie durch den Umbau mit vielen Dingen beschäftigt gewesen, die sie von der Krankheit abgelenkt hätten. „Es hat sich alles gelohnt, ich freue mich immer nach Hause zu kommen.“
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