Leben mit Vitiligo
Selina aus Weilheim an der Teck hat eine glückliche Kindheit und sie erinnert sich: „Jeder fand die Flecken eigentlich immer ganz süß.“ Trotzdem versuchte sie in der Pubertät manchmal die Flecken zu überschminken. „Aber ich habe schnell gemerkt, dass ich mir nicht so gefalle. Ich habe in den Spiegel geschaut, mit dem Make-up drauf und beschlossen, das bin ich nicht. Ich finde meine Flecken toll.” Dass sie zu diesem Beschluss gekommen ist, beschreibt sie als Prozess. Mit den Jahren wird sie immer selbstbewusster, lernt sich zu akzeptieren und lieben, und gewinnt zusätzlich an Selbstakzeptanz.
Job als Erzieherin: Wie reagieren Kinder?
Heute arbeitet Selina als Erzieherin. Dabei hat sie einen besonderen Weg gefunden, wie sie mit Fragen der Kinder zu ihrer Haut umgeht: „Ich sage dann immer: ‚Der liebe Gott hatte keine Farbe mehr an dem Tag, die war aus.‘ Dann sagen die meisten: ‚Ja, kann der keine nachbestellen?‘ Dann sage ich: ‚Ne, das geht jetzt leider nicht mehr.‘ Dann gucken die mich noch mal an und gehen spielen, dann ist die Sache komplett erledigt.“ Dass nicht alle Menschen mit Vitiligo positive Erfahrungen machen, ist Selina bewusst. „Ich bin da eher die Ausnahme. Die meisten Menschen mit Vitiligo, die ich treffe, verdecken ihre Flecken und haben Probleme damit.“ Um mehr Sichtbarkeit und Verständnis für das Thema zu schaffen, modelt die 46-Jährige auch. Sie wünscht sich ein Umdenken in der Gesellschaft bei dem Thema: