„Corona-Modellstadt” Tübingen: Öffnungseuphorie bei Restaurantbesitzerin Silvia

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Von Autor/in Stefanie Molitor, Stefan Bächle

Nach fünf Monaten Zwangspause durfte Silvia ihr Restaurant in Tübingen wieder öffnen. In der Modellstadt für Corona-Lockerungen treffen für sie Freude und Skepsis aufeinander.

Junge Frau Porträt

Das Gefühl, heute den Laden wieder für Gäste aufzumachen, war einfach nur cool.

Tübingen ist sogenannte „Corona-Modellstadt”. Drei Wochen lang dürfen dort Außengastronomie, Einzelhandel, Kinos, Museen und Kinos wieder öffnen. Bedingung, um all das nutzen zu können: ein „Tübinger Tagesticket“ – ein negativer Corona-Test. Die Schnelltests kann man kostenlos an vielen Teststationen in der Stadt machen lassen. Dahinter steht der Versuch, durch eine konsequente Teststrategie langsam wieder zur Normalität zurückzukommen – möglicherweise ein Modell für ganz Deutschland.

Vorfreude und Aufregung nach Corona-Zwangspause

Silvia hat am Donnerstag ihren Laden zum ersten Mal seit fünf Monaten wieder geöffnet: „Unser Stammpersonal ist schon ein paar Tage hier, hat mitgeholfen, alles auf Hochglanz zu bringen. Wir haben uns gegenseitig gepusht: Es geht wieder los! Es haben sich alle so gefreut. Denn die letzten Monate waren ziemlich frustrierend, für das ganze Team. Man ist die ganze Zeit hin- und hergerissen. Soll man‘s wagen und aufmachen? Oder doch noch nicht? Ich habe manchmal das Gefühl, dass der Politik gar nicht klar ist, wie viel Planung hinter so einer Ladenöffnung steckt. Man muss einkaufen, man muss Personal planen – das nach der Schließung einfach nicht mehr da ist. Aber als heute die ersten Gäste kamen, waren wir total aufgeregt. Es ist echt schön, wieder zu öffnen und wieder Leben im Laden zu haben.“

Ich freue mich auf das Gefühl, heute Abend endlich wieder schwere Beine zu haben. Dann spürt man: Es war wieder Leben im Restaurant.

Skeptischer Blick in die unsichere Zukunft

Ein Rest Skepsis bleibt. Silvia hat Angst, dass sie bald wieder schließen muss. Dabei hat sie das Personal und die Gäste sehr vermisst. „Man macht das ja, weil man den Kontakt mit den Menschen so mag, weil man auch die körperliche Arbeit so mag. Wenn das wegfällt, stürzt man so richtig in die Bewegungslosigkeit. Aber heute hat man wieder was getan und freut sich über das Ergebnis.“

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