Franz ist 60 Jahre alt und schwul. Er wächst in einer Zeit auf, in der die sexuelle Identität nicht immer anerkannt wird. Durch negative Erfahrungen rutscht er ab und findet Halt in einer Drogenclique.
Der Weg zu den Drogen
Franz wächst sorgenfrei am Bodensee auf, aber er spricht auch nie aus, was ihn beschäftigt. Erst bei seiner Ausbildung in München outet er sich als schwul. In der Großstadt und in seinem Umfeld ist nach seinem Outing „alles wunderbar“, erzählt er. Seine Homosexualität muss er hier nicht verstecken. Aber in seinem Elternhaus erfährt er statt Unterstützung und Liebe nur Ablehnung. Weder Vater noch Mutter kommen damit zu recht. An Silvester wird Franz in der Heimat dann auch noch zusammengeschlagen. Von jemandem, den er nicht mal kannte. „Auch nur, weil ich schwul bin. Das sollte mir nicht mehr passieren“, erzählt Franz. Er findet Halt in Drogen. Und der Drogenszene: „Hier ist es egal, ob hetero, schwul oder lesbisch, hier sind alle eins.“
Ausweg aus der Drogenszene?
Bis heute lebt er mit seiner Sucht, immer wieder wechselt er die Drogen, um Entzugserscheinungen zu vermeiden. Trotz der Abhängigkeit erlebt und erreicht Franz viel in seinem Leben. Er arbeitet in der Gastronomie, findet Jobs in Cafés und Restaurants vom Bodensee bis Helgoland. Er eröffnet einen Secondhand Shop und macht eine Ausbildung zum Altenbetreuer. „Die Arbeit in Altenheimen erfüllt mich und das könnte ich auch im Rollstuhl machen“, hofft Franz, der vor wenigen Monaten auch noch sein Bein verloren hat. Er muss sich noch an sein neues Leben im Rollstuhl gewöhnen, hat noch nicht die Kraft, zu arbeiten.
Sozialarbeiter rettet sein Leben
Obwohl er dadurch erstmal in ein tiefes Loch fällt, hat er den großen Antrieb, in Zukunft wieder als Altenbetreuer arbeiten zu können. Franz ist froh, dass er bei seinem Kampf und in seinem Alltag nicht allein ist. Mittlerweile hat er Unterstützung durch Sozialarbeiter. „Diese Hilfe hätte ich gerne schon früher gehabt. Heute weiß ich, dass ich sie nur hätte in Anspruch nehmen müssen“, sagt Franz und richtet seinen Apell vor allem an junge Leute: „Sucht euch Hilfe, es ist genügend Hilfe da.“
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Hilfansgebot bei Suchtproblemen:
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