Um auf dem Mond nach Wasser zu suchen, entwickelte die NASA den Mondrover VIPER. Wie die Giftschlange Viper hat der Rover einen guten Geruchssinn, soll flüchtige Stoffe in der Mondatmosphäre identifizieren - dafür trägt er eine Reihe unterschiedlicher Messgeräte an Bord.
Mit 400 Kilogramm Gewicht hätte VIPER eigentlich 100 Tage über den Mond rollen sollen. Doch die NASA sieht nun ein anderes Schicksal für den neuen Roboter vor. Das Projekt war schlichtweg zu teuer.
VIPER speziell an Mondsüdpol angepasst
Die Wassersuche am Mondsüdpol ist der NASA wichtig, weil sie dort in den 2030er Jahren eine Mondbasis errichten will. Aufgrund der Dunkelheit ist es in diesen Kratern auch besonders kalt. Statt flüssigem Wasser könnten dort wasserhaltige Minerale oder sogar Wassereis existieren.
Speziell für diese Krater ausgestattet, wäre VIPER der erste Rover auf dem Mond mit Scheinwerfern gewesen. Dazu besaß VIPER dicke Räder für den steinigen Untergrund und war gut an die enormen Temperaturunterschiede angepasst. Bei der kurzen Signallaufzeit zum Mond, hätten die Forschenden den Rover sogar in Echtzeit steuern können.
NASA wurde die VIPER-Mission zum Mond zu teuer
Im Februar wurde VIPER zwar fertiggestellt, doch der folgende Einsatz war der NASA dennoch zu teuer. Bereits der Bau hat 400 Millionen US-Dollar gekostet. Um den Rover schließlich auf dem Mond einzusetzen, bräuchte es mehrere 100 Millionen Dollar zusätzlich.
Dazu kommen noch Unsicherheiten bezüglich des Transporters, mit dem der Roboter zum Mond geflogen werden sollte. Dieser wird von einem privaten Raumfahrtunternehmjen gebaut. Der Erstflug eines solchen Transporters ging allerdings schief. Wann ein passender Transporter dann für VIPER bereitstehen könnte, ist unsicher.
Deshalb will die NASA VIPER nun kostenlos abgeben - an eine andere Weltraumargentur oder einen Partner in der Raumfahrtindustrie. Für den Fall, dass sich bis Frühjahr 2025 kein Abnehmer finden lässt, will die NASA VIPER in seine Einzelteile zerlegen. So könnte man den Mondrover für weitere Missionen „recyclen“.
Auch ESA musste eine Rover-Mission beenden
Dass ein fertiger Roboter nie den Weg in den Weltraum gefunden hat, ist kein Einzelfall. Bereits 2022 erklärte die ESA die Mission ExoMars für beendet. Der dazugehörige Rover mit dem Namen "Rosalind Franklin" wurde vorerst außer Betrieb genommen. Er wäre an Bord einer russischen Rakete zum Mars geflogen. Infolge des Angriffskriegs auf die Ukraine wurde das Projekt aber abgesagt.