Alexander Gerst gilt als aussichtsreicher Kandidat für eine mögliche Mondmission - dafür muss er ein intensives Training absolvieren. Diese Woche startete das Programm. Auf dem Trainingsplan des Astronauten aus Künzelsau (Hohenlohekreis) steht zum Beispiel die Auswahl eines geeigneten Landeplatzes für die "Artemis"-Mission. Auch die Arbeiten auf der Mondoberfläche sollen geplant werden, heißt es von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA). Gerst absolviert das Training gemeinsam mit Stephanie Wilson von der US-Raumfahrtagentur NASA.
Auf dem Lehrplan: Mars-Geologie
Die Theorie- und Praxisausbildung für die "Artemis"-Mission findet in mehreren europäischen Ländern statt, heißt es. Gerst und Wilson sollen lernen, wie man in mond- oder marsähnlichem Terrain wissenschaftlich arbeitet, wie man dort Gesteinsproben nimmt oder geologische Erkenntnisse an die auf der Erde zurückgebliebenen Kollegen übermittelt.
Der Kurs beginnt in den italienischen Dolomiten, aber auch in Bayern und in Baden-Württemberg werden Gerst und Wilson trainieren.
Unbemannte Mondmission "Artemis" schon zwei Mal abgesagt worden
Die US-Weltraumbehörde NASA hatte in den vergangenen Tagen zwei Mal einen unbemannten Start im Zuge der Mondmission "Artemis" mit Verweis auf technische Probleme abgesagt.
Wer bei der bemannten - und nun frühestens für 2025 geplanten - "Artemis"-Mission mitfliegen werde, stehe noch nicht fest, heißt es. Doch der Künzelsauer Geophysiker, Vulkanologe und frühere ISS-Kommandant Gerst gilt als aussichtsreicher Kandidat. Alexander Gerst war bereits zweimal im All auf der Internationalen Raumstation (ISS). Während seiner Mission "horizons" übernahm der Künzelsauer als zweiter Europäer und erster Deutscher das Kommando der ISS. Die US-Amerikanerin Stephanie Wilson könnte - wenn sie ausgewählt wird - die erste Frau werden, die die Mondoberfläche betritt.