Auf „Abkochgebote“ achten

Hochwasser kann Trinkwasser verunreinigen – das ist zu tun

Stand
Autor/in
Dominik Bartoschek
Onlinefassung
Jutta Kaiser
Bild von Jutta Kaiser aus der SWR-Wirtschaftsredaktion.

Durch das Hochwasser in Teilen von Rheinland-Pfalz kann es derzeit zu Problemen mit der Trinkwasserversorgung kommen. Entweder fließt es nicht mehr oder könnte verunreinigt sein.

Hochwasser kann die Trinkwasserversorgung beeinträchtigen

In einigen Fällen werden Pumpen der Wasserversorgung vom Hochwasser überflutet, und sie müssen ausgeschaltet - also vom Strom getrennt werden - damit es nicht zu Kurzschlüssen kommt. Deshalb kann die Wasserversorgung örtlich zeitweise komplett ausfallen.

Außerdem ist es möglich, dass durch starken Regen und Überflutungen Schmutz aus der Umwelt in einzelne Trinkwasserbrunnen hineingerät, zum Beispiel auch Darmbakterien oder Kolibakterien. Dann fließt das Wasser zwar weiterhin aus dem Hahn, aber es kann problematisch und gesundheitsgefährdend sein, es zu benutzen.

Woher das Wasser bei einem Blackout kommt, erfahren Sie hier:

Nur bei „Abkochgebot“ Vorsicht mit Trinkwasser  

Hochwasser bedeutet nicht automatisch eine Gefahr für das Grundwasser, sondern nur dann, wenn es für den eigenen Wohnort eine offizielle Warnung gibt. Dafür sind die Gesundheitsämter zuständig, weil sie das Trinkwasser überwachen. Wenn die Mitarbeiter eine solche Verschmutzung mit Bakterien feststellen, muss das Gesundheitsamt umgehend davor warnen - und ein sogenanntes Abkochgebot aussprechen. Das kann beispielsweise über eingeworfene Zettel im Briefkasten, über Smartphone-Warn-Apps oder Radiodurchsagen und Zeitungsberichte passieren.

Dann sollte Wasser aus der Leitung vor dem Verzehr abgekocht werden. Praktisch heißt das: Das Wasser einmal sprudelnd aufkochen und danach abkühlen lassen. Das überleben die Bakterien nicht. Dieses Wasser kann dann zum Trinken oder Kochen genutzt werden.

Bei Abkochgebot auch auf Duschen verzichten

Jegliches Wasser, das mit dem Mund in Berührung kommt, sollte abgekocht werden. Das bedeutet, auch Wasser zum Zähneputzen und zum Obst oder Salat waschen muss vorher aufgekocht werden. Auf das Duschen oder Baden sollte man besser verzichten, denn auch dabei kann Wasser in den Mund kommen. Und: Die Bakterien können auch über offene Wunden in den Körper gelangen.

Was als unproblematisch gilt, ist, die Waschmaschine oder den Geschirrspüler laufen zu lassen. Wem das aber unheimlich ist, der muss in der Regel auch nicht lange warten: Meist sind die Wasserversorger sehr schnell damit, die Leitungen durchzuspülen und eventuell auch zu desinfizieren.

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