Wie auch schon bei den größeren Kindern und Jugendlichen rät die STIKO, erst mal nur Kinder mit Vorerkrankungen oder solche mit Kontakt zu Risikopatienten zu impfen. Aber auch gesunde Kinder sollen bei individuellem Wunsch geimpft werden können, heißt es in einer Mitteilung. Die abschließende Empfehlung steht aber noch aus.
Kinder erkranken nur selten schwer an Covid-19
Generell erkranken Kinder nur sehr selten schwer an Covid. In Deutschland steigt bei den Älteren in der vierten Welle die Zahl der Menschen, die mit Covid ins Krankenhaus eingeliefert werden. Bei den Kindern bleibt die Hopsitalisierungsrate dagegen auf sehr niedrigem Niveau – trotz hoher Fallzahlen.
Insgesamt gab es laut RKI in Deutschland bei Kindern und Jugendlichen nur 39 Todesfälle durch Covid. Bei über 100.000 Corona-Toten insgesamt.
Seltene Herzmuskelentzündungen als mögliche Komplikation
Da die Kinder nur selten schwer an Covid erkranken, muss die Impfung dagegen extrem sicher sein.
Es besteht die Sorge, dass auch bei den 5- bis 11-jährigen Herzmuskelentzündungen auftreten könnten. Denn die wurden in sehr seltenen Fällen bei Jugendlichen nach der Corona-Impfung beobachtet.
Für Professor Fred Zepp ist das ein wichtiges Argument. Er ist Mitglied der STIKO und hat mitentschieden, dass die Impfung erstmal nur für gefährdete Kinder empfohlen wird.
In den USA werden bereits 5- bis 11-Jährige geimpft
Weltweit wurden in den letzten Monaten bereits viele Kinder geimpft. Besonders in Ländern wie den USA, wo Kinder häufiger schwer an Covid erkranken, bekam bereits Millionen unter-12-jährige die Impfung. Für eine abschließende Bewertung fehlen der STIKO aber noch wichtige Daten.
Man habe, so STIKO-Mitglied Zepp, in den USA Anfang November angefangen zu impfen. Die Herzmuskel-Nebenwirkungen seien aber meist erst nach der zweiten Impfung aufgetreten. Das heißt, die Gruppe der Kinder in den Vereinigten Staaten bekomme gerade jetzt die zweite Impfung. Das bedeutet, dass wahrscheinlich in 2-4 Wochen erste wirklich belastbare Datenaus den USA bekommen. Und die Ständige Impfkommission würde, so Zepp, jederzeit, auch an Feiertagen, im diese Daten bewerten.
Kinder leiden unter der Pandemie
Dann könnte die STIKO ihre Empfehlung für alle Kinder zwischen 5 und 11 erweitern. Für viele Eltern wäre das eine Erleichterung. Denn dass die Kinder unter der Pandemie extrem leiden, obwohl sie selbst nicht schwer erkranken, erlebt auch Till Reckert im Alltag in seiner Kinderarztpraxis:
Durch die eingeschränkte Impfempfehlung der STIKO muss Till Reckert die Eltern jetzt intensiver beraten. Denn erlaubt ist es, auch gesunde Kinder zu impfen.
Es gibt noch Restfragen zur Sicherheit
Natürlich wird auch Till Reckert Kinder gegen Corona impfen. Das ganze Thema wird aber aus seiner Sicht zu sehr gehypt. Damit Kinder in einer Welt ohne Pandemie aufwachsen können, wird er weiter Erwachsene impfen – jeden Adventssamstag, in seiner Freizeit.