#WirvsVirus - Regierung sammelt Ideen im Internet
Die Bundesregierung hat gemeinsam mit sieben Organisationen und Verbänden aus der Digitalwirtschaft einen Corona-Hackathon veranstaltet. #WirvsVirus heißt der Ideenwettbwerb im Internet. Zur Teilnahme aufgerufen waren alle technikbegeisterten Bürgerinnen und Bürger. Die Idee kommt aus Estland, wo am Wochenende zuvor ein Hackathon gegen Corona stattgefunden hat.
Von 20. bis 22. März glühten die Server und die hohe Zahl der Pitches - also der Projektvorstellungen - auf Youtube übertraf die Erwartungen der Veranstalter bei weitem.
Über 42.000 Menschen haben sich virtuell an dem Hackathon #WirvsVirus mit Software-Ideen und Programmen beteiligt. Dabei galt es zahlreiche Probleme zu lösen und neue Ideen zu finden:
- Wie können alle Bürger mit Lebensmitteln versorgt werden?
- Wie optimieren wir Corona-Testprozesse?
- Wie lässt sich die Dunkelziffer der Corona-Fallzahlen berechnen?
Praktische Softwarelösungen zur Bewältigung der Coronapandemie
Allein die Bundesregierung hatte rund 100 solcher Probleme ins Rennen geworfen, für die sie dringend nach digitalen Lösungen sucht.
Insgesamt kamen nun 1500 Projekte und Lösungsideen zusammen. Alle wurden in kurzen Clips auf Youtube vorgestellt. Dabei ging es zum Beispiel um die Frage: Wie lassen sich Krankenhausbetten einfacher zuteilen. Mehr als 30 Entwickler haben dafür die App „TrackYourBed“ entworfen.
Freie Krankenhausbetten per App ermitteln
Mit der App „TrackYourBed“ soll ein übersichtliches, leicht verständliches und bundesweit einheitliches System zur Erfassung und Darstellung der Bettenkapazität in Echtzeit etabliert werden. Dieses soll Krankenhaus-Leitstellen sowie dem Robert-Koch-Institut zur Verfügung stehen, um möglichst schnell freie Betten zu finden.
Infektionsketten ermitteln per App
Ein weiteres Projekt soll jeden Einzelnen dabei unterstützen, Infektionsketten nachverfolgbar zu machen. Dafür hat die Initiative DoHack eine Anwendung entwickelt, die sich Covidiary nennt. Im Youtube-Pitch erklären sie das so:
Aus der Ferne helfen
Eva und Gregor haben sich überlegt, wie man das Wissen von Ärzten verfügbar halten kann, wenn die selber in Quarantäne gehen müssen. Ihr Projekt heißt Remotearbeit für Krankenhauspersonal.
Zeitvertreib in Quarantäne und bessere Corona-Statistiken
Zu den vorgeschlagenen Projekten gehören auch Rechenmodelle, um die Dunkelziffer bei Coronavirus-Infektionen präziser schätzen zu können, Online-Portale für Eltern, um das Homescooling zu vereinfachen und Programme, wie man mental gesund bleibt – zum Beispiel, indem man eine virtuelle Pflanze heranzieht.
Viele Ideen beschäftigen sich auch damit, wie ich meine Zeit bei Kontaktsperre und Quarantäne sinnvoll verbringen kann. Da gibt es zum Beispiel Projekte, wie sich Musiker im Netz finden und gemeinsam musizieren können.
Anna Hupperth ist eine der Organisatorinnen des Hackathon. Sie beschreibt, welche Unterstützung die besten und aussichtsreichsten Projekte erhalten werden:
Alle sind zur Abstimmung aufgerufen
Auch die Bundesregierung hat zugesagt, die vielversprechendsten Projekte zu fördern. In den ersten vier Tagen nach dem Hackathon konnte die breite Öffentlichkeit über die Projekte abstimmen. Dazu wurden die Likes von Videos einer eigenen YouTube-Playlist gezählt.
Bis Sonntag wird nun eine Fachjury aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft die Projekte durchchecken und schließlich wird dann festgelegt, wie die aussichtsreichsten und wichtigsten unter ihnen gefördert und vor allem schnell umgesetzt werden können.