Selbst das Robert Koch-Institut war am Anfang der Pandemie skeptisch, wie viel eine Maskenpflicht wirklich bringt. Im OP-Saal haben sich Masken zwar längst bewährt, doch ihre Wirksamkeit im Alltag ist anfangs noch umstritten. Vor allem, inwieweit man sich auch selbst vor einer Ansteckung schützen kann.
Tests geben Aufschluss über Wirksamkeit von Masken
Laboranalysen zeigen, dass sich ohne Maske die Aerosole über mehrere Meter verteilen. Schon eine einfache OP-Maske reduziert die Reichweite der Tröpfchen deutlich.
Unter Laborbedingungen hat ein Forschungsteam den Schutzeffekt getestet. Waren sowohl eine infizierte und eine gesunde Person mit FFP2-Maske für 20 Minuten dicht nebeneinander in einem Raum, senkte eine FFP2-Maske das Ansteckungsrisiko bereits auf unter ein Prozent. Sitzt die FFP2-Maske locker, stieg die Infektionsgefahr auf vier Prozent. Bei einer gutsitzenden OP-Maske lag das Risiko bei zehn Prozent. Dennoch gibt es, laut dem Epidemiologen Stefan Brockmann vom Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg, eins zu beachten:
„Der Unterschied zwischen Laborbedingungen und Realbedingungen liegt zum Beispiel darin, dass es Bartträger gibt, dass man Masken trägt, die Bügel haben, die hinter den Ohren sind oder hinter dem Kopf.“
Masken schützten nicht nur vor dem Coronavirus
Es gibt weitere Anhaltspunkte für die Wirksamkeit von Schutzmasken.
Eine Studie vergleicht das Infektionsrisiko von Menschen in Bus und Bahn mit Autofahrenden. Die Analyse zeigte keine Unterschiede, obwohl im Öffentlichen Personennahverkehr viel mehr Menschen aufeinandertreffen.
Und nicht nur beim Coronavirus konnten Masken womöglich viele Infektionen verhindern. Denn vergleicht man die Zahlen der Atemwegserkrankungen in den drei Jahren vor der Pandemie, so haben sich in den beiden Pandemiejahren viel weniger Menschen im Vergleich infiziert, inklusive der Grippeerkrankungen.
Dennoch ist das Tragen einer Maske nicht der einzige Grund für weniger Atemwegserkrankungen, so Bockmann: „Das geht natürlich auf alle Maßnahmen zurück, eben auch Abstand halten, lüften, Hygienemaßnahmen. Aber auch schon glaube ich zu einem ganz großen Teil auf die Masken.“
Wie viel Masken ausmachen könnten, zeigt eine Studie aus den USA: Im ersten Pandemiejahr waren Masken im öffentlichen Nahverkehr nur in manchen Staaten verpflichtend. Dort gab es im Vergleich etwa ein Drittel weniger Corona-Infektionen im Reiseverkehr.
Das alles sind jedoch nur Indizien. Was aber klar ist, dass vor allem FFP2-Masken vor vielen Atemwegserregern schützen – nicht nur Coronaviren hatten es deutlich schwerer, sich zu verbreiten.