Impfreaktion hat keinen Einfluss auf Immunschutz
Direkt am Anfang eine Entwarnung: An der Impfreaktion kann man nicht ablesen, ob die Impfung gewirkt hat. Denn diese erste Abwehrreaktion des Körpers ist zwar ganz normal, hat aber nichts mit der Bildung von einem langfristigen Schutz zu tun.
Menschen reagieren unterschiedlich auf Impfung
Wenn man nach der Impfung Fieber bekomme, dann liegt das an der Reaktion vom sogenannten angeborenen Immunsystem. Das springt direkt auf den Impfstoff an und zwar nicht immer gleich stark, der eine merkt nichts, die andere liegt zwei Tage flach.
Erworbenes Immunsystem wichtig für Bildung von Antikörpern
Für den längerfristigen Impfschutz ist aber die Bildung von Antikörpern und spezialisierten Zellen wichtig. Dafür ist ein anderer Teil des Immunsystems zuständig, das sogenannte erworbene oder adaptive Immunsystem. Die Arbeit von diesem adaptiven Immunsystem dauert länger, aber vor allem spürt man sie nicht.
Dass die Impfung auch wirkt, wenn man keine schwere Impfreaktion hatte, konnte man auch schon in den Zulassungsstudien sehen: Dort haben auch viele Menschen nach der Impfung nichts oder kaum etwas gespürt, geschützt waren sie trotzdem.
Und andersherum funktioniert die Rechnung auch nicht: Nach einer Organtransplantation wird das adaptive Immunsystem der Patienten extra schwach gehalten, die Impfung kann oft nicht ihre ganze Wirkung entfalten. Trotzdem haben Transplantierte genauso heftige Reaktionen auf die Impfung wie der Rest der Bevölkerung. Die Impfreaktion sagt also auch hier nichts über die Wirkung aus.
Alter, Geschlecht, aber auch Stress kann eine Rolle spielen
Bleibt die Frage, warum es so große Unterschiede auch zwischen Gesunden gibt. Kurz gesagt: So genau weiß man das nicht.
Es gibt Faktoren, die es wahrscheinlicher oder weniger wahrscheinlich machen, dass man heftig auf die Corona-Impfung reagiert. Das ist zum Beispiel das Geschlecht oder das Alter. Frauen haben beispielsweise häufiger eine stärkere Reaktion wie Fieber als Männer und die Jüngeren häufiger als die Alten. Aber darüber hinaus geht es auch um Faktoren wie die allgemeine körperliche Verfassung, Übergewicht kann eine Rolle spielen, aber auch allgemeiner Stress.
Und selbst die Erwartung, dass es einem bestimmt schlecht geht nach der Impfung, kann das Befinden nach der Impfung negativ beeinflussen.