Seltenes Phänomen am Himmel
Für eine Erdumrundung benötigt der Mond knapp vier Wochen. Dabei fliegt er, von der Sonne aus gesehen, auch für einige Stunden hinter der Erde – dort, wo sich der Erdschatten weit hinaus in den Weltraum erstreckt.
Eigentlich müsste der Mond deshalb alle vier Wochen den Erdschatten durchqueren und sich dabei verdunkeln. Tut er aber nicht. Der Grund: Seine Bahn verläuft nicht flach, sondern etwas gekippt um die Erde herum. Und so fliegt der Mond nicht alle vier Wochen durch den Erdschatten, sondern durchquert diesen Abschnitt seiner Umlaufbahn meist etwas oberhalb oder unterhalb des Schattenkegels der Erde.
Der Mond streift in der Nacht zum Mittwoch den Erdschatten
Diesen Mittwochmorgen kommt es jedoch zu einem sehr knappen „Streifschuss“. Der Mond taucht für kurze Zeit zu einem kleinen Teil in den Kernschatten der Erde ein. Etwas weniger als ein Zehntel der Vollmondfläche werden am oberen rechten Rand des Mondes zum Höhepunkt der teilweisen Verfinsterung vom Kernschatten verdunkelt.
Nur bei genauem Hinsehen wird darüber hinaus zu erkennen sein, dass der Mond zu einem Großteil wie von einem Grauschleier überzogen erscheint. Das ist der Effekt des Eintauchens in den Halbschatten der Erde.
Der Halbschatten entsteht durch eine teilweise Bedeckung der Sonne. Ein Beobachter auf dem Mond, der in der grauschleierigen Halbschattenzone steht, würde aus dieser Zone heraus eine von der Erdkugel teilweise verfinsterte Sonne sehen. Steht der Beobachter auf dem Mond dagegen in der tiefdunklen Kernschattenzone, ist die Sonne für ihn komplett von der Erde verdeckt und er sieht eine totale Sonnenfinsternis.
Der Ablauf der teilweisen Verfinsterung
Ab 2:41 Uhr in der Nacht zum Mittwoch überzieht der bereits erwähnte Grauschleier den Mond. Ab 4:12 Uhr beginnt der Kernschatten der Erde den Mond an seinem oberen Rand zu bedecken. Der Höhepunkt der Verfinsterung, mit allerdings nur weniger als 10 Prozent Bedeckung, wird gegen 4:44 Uhr erreicht.
Gegen 5:15 Uhr verlässt der Mond den Kernschatten und gegen 06:47 am Morgen auch den Halbschatten. Mit dem Verschwinden des allerdings schwer zu erkennenden Grauschleiers endet das Himmelsereignis.
Wer den angeknabberten Mond sehen möchte, sollte zwischen 4:15 Uhr und 5:15 Uhr einen Blick in den Himmel werfen. Ein Stückchen besser lässt sich die klitzekleine partielle Mondfinsternis mit einem Fernglas sehen.
Kein Blutmond bei nur teilweiser Mondfinsternis
Die unter dem Begriff „Blutmond“ bekannte rötliche Verfärbung des Monds ist bei teilweisen Verfinsterungen nicht zu beobachten. Nur bei vollständigen Mondfinsternissen ist das rötliche Licht, das von der Erdatmosphäre in den Kernschatten hinein gestreut wird und ihn etwas aufhellt, zu erkennen.
Die nächste Chance auf eine Blutmond-Sichtung ergibt sich erst bei der totalen Mondfinsternis am 7. September 2025, bei der der Mond bereits komplett verfinstert aufgehen wird.
Zuvor kommt es am 14. März 2025 zu einer totalen Verfinsterung, von der aber von Deutschland aus nur der Beginn und damit nur eine teilweise Verfinsterung zu beobachten sein wird.