WLAN – also ein drahtloser Internetanschluss – ist etwas sehr Praktisches, denn man hat ein Kabel weniger und kann sich mit seinem Notebook frei im Raum bewegen. Aber natürlich ist so ein WLAN-Access Point eine zusätzliche Strahlungsquelle.
Bisher sind keine gesundheitlichen Gefährdungen oder sonstige Beeinträchtigungen nachgewiesen – das ist eine grundsätzliche Aussage, die man von allen Experten bekommt, egal auf welcher Seite sie stehen. Also auch diejenigen, die vor möglichen Gefahren warnen, räumen ein, dass es bisher keinen Nachweis gibt, dass diese Gefahren wirklich existieren. Aber es gibt ein paar mehr oder weniger schwache Hinweise, dass die Strahlen, die von einem WLAN-Anschluss ausgehen, negative Auswirkungen haben und Kopfschmerzen oder Konzentrationsschwierigkeiten verursachen können. Deshalb gab es in England schon mal eine große Diskussion, weil Lehrer vor ein paar Jahren gefordert haben, die WLAN-Anschlüsse an den Schulen zu entfernen. Allerdings kann man sich auch vorstellen wie schwierig es ist, in der Praxis nachzuweisen, dass es einen signifikanten Zusammenhang gibt zwischen einem WLAN-Anschluss und Konzentrationsschwächen, weil da einfach so viele andere Faktoren mit hineinspielen können.
Aber gibt es nicht auch viel gravierende Sorgen, etwa dass der Elektrosmog noch ganz andere Folgen haben könnte bis hin zu Krebs ...?
Das ist grundsätzlich nicht auszuschließen, wobei natürlich Strahlung nicht gleich Strahlung ist. Die Strahlung, die ein WLAN-Anschluss aussendet oder auch ein Handy, ist überhaupt nicht vergleichbar etwa mit Röntgenstrahlung oder gar mit radioaktiver Strahlung. Radioaktivität ist etwas komplett anderes. Und auch Röntgenstrahlung ist um viele Potenzen intensiver – das kann man überhaupt nicht vergleichen.
Womit man die WLAN-Strahlung dagegen sehr wohl vergleichen kann, ist die Strahlung von drahtlosen Telefonen – die meisten drahtlosen Telefone arbeiten mit dem sogenannten DECT-Standard. Das ist eine Form von gepulster Strahlung. Dabei ist aber die Strahlungsdichte in einem normalen Haushalt eher größer als die eines WLAN-Anschlusses. Auch wenn man WLAN mit Handys, Mobilfunkmasten oder Mikrowellen vergleicht, ist WLAN-Strahlung relativ schwach, auch deshalb weil die Nutzer von der Strahlungsquelle meistens weiter weg sind als beim Handy oder beim drahtlosen Telefon, das sie sich direkt ans Ohr halten.
Deshalb gibt es da auch eher Befürchtungen. Die WHO hat letztes Jahr Handystrahlung als potenziell krebserregend eingestuft, wobei man auch da erstens das Wörtchen potenziell betonen muss – sie sagt also nicht, dass Handystrahlung krebserregend sei, sondern nur, dass es der Fall sein könnte. Zweitens sollte man erwähnen, was die WHO genau damit meint: Wenn man viele tausend Personen befragt, wie viel sie mit dem Handy telefonieren, dann stellt sich heraus, dass eine kleine Gruppe von 10 Prozent quasi Handy-Dauertelefonierer sind und damit statistisch gesehen ein erhöhtes Risiko haben, eine insgesamt relativ seltene Form von Hirntumoren zu entwickeln. Wie gesagt, da geht es um Leute, die sich das Handy direkt ans Ohr halten – das ist mit der normalen WLAN-Situation nicht direkt vergleichbar, denn in der Regel hat man seinen Kopf ja nicht direkt am Notebook. Manche Leute sagen jetzt, den Kopf vielleicht nicht, aber dafür andere Körperteile. Vor allem wenn man das Notebook auf dem Schoß hat, könnte sich die WLAN-Karte möglicherweise auf die Fruchtbarkeit von Männern auswirken. Aber auch hier kann man wieder nur sagen: Es gibt dafür bislang keine Hinweise.
Manche Leute sind aber trotzdem überzeugt, dass sie unter Elektrosmog leiden und deshalb nicht schlafen können.
Es gibt diese sogenannten elektrosensiblen Menschen; deren Erfahrungen kann man auch nicht einfach beiseiteschieben. Möglicherweise reagiert ihr Körper tatsächlich empfindlich auf Strahlung, auch wenn sich das die Wissenschaft noch nicht richtig erklären kann – aber vielleicht gibt es da ja einen Effekt, den man nur noch nicht erkannt hat. Es könnte aber auch sein, dass es nicht die Strahlung selbst ist, die bei den Elektrosensiblen diese Reaktionen auslöst, sondern das Wissen um die Strahlung, die Angst, bei mir in der Nähe ist ein Mobilfunkmast und der könnte mich beeinträchtigen. Wissenschaftlich ist bisher jedenfalls nicht eindeutig geklärt, was bei elektrosensiblen Menschen wirklich diese Sensibilität auslöst.
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