Evolution

Wie sind die Vogelfedern entstanden?

Stand
Autor/in
Gábor Paál
Gábor Paál

Erste Federn wohl vor allem Schutz vor Kälte und Nässe

Es ist relativ schwer, hier beweisfähige Aussagen zu treffen, weil von den Tieren, bei denen sich die Federn entwickelt haben, nicht mehr viel übrig ist. Klar ist auf jeden Fall: Die ersten Federn dienten mit Sicherheit nicht zum Fliegen, sondern einige Dinosaurier hatten schon Federn. Das ist in den letzten Jahren vor allem bei Ausgrabungen in China deutlich geworden. Die Federn selbst sind nicht mehr erhalten, aber Weichteilstrukturen aus der Haut, aus denen man ableiten kann, dass die Tiere gefiedert waren. Wobei man sich diese Federn nicht so vorstellen darf wie heutige Vogelfedern, sondern das waren eher Büschel, eine Vorstufe von Daunenfedern.

Wenn wir an Daunen denken, dann denken wir an warme Federbetten und das nicht ohne Grund: Daunen halten warm. Und so gehen die meisten Forscher heute davon aus, dass diese ersten Federn vor allem als Wärmeschutz gedient haben. Oder auch dazu – wie heute bei den Wasservögeln – die Haut vor Nässe zu schützen.

Federn zum Tarnen und Balzen

Vielleicht bekamen diese ersten Federn auch noch ein paar zusätzliche Funktionen, die die Entwicklung vorangetrieben haben. Es könnte z.B. sein, dass sie einem Saurier geholfen haben, sich zu tarnen. Oder dass die Entwicklung dadurch einen Schub bekommen hat, dass sich Federn zu einem Attraktivitätsmerkmal beim Balzverhalten entwickelt haben. Beim Balzen hätten sich dann vor allem solche Männchen durchgesetzt und fortgepflanzt, die ein auffälliges und stark entwickeltes Gefieder hatten – diese Funktion gibt es heute noch beim Pfau.

Trotzdem erklärt das nicht, warum sich die Federn so perfekt weiterentwickelt haben, dass irgendwann ein Flugsaurier bzw. ein Vogel damit fliegen konnte. Der Weg zur perfekten Feder führt über viele Zwischenstufen, und die müssen auch einen Vorteil geboten haben.

Federn von Vorteil beim Hüpfen und Springen

Nehmen wir an, so ein kleiner Saurier, der bereits Federn hat, sitzt auf einem Ast oder einer Anhöhe und springt herunter. Ab einer bestimmten Höhe wird es gefährlich. Aber es wird ein bisschen weniger gefährlich, wenn er seine befiederten Vorderextremitäten ausstreckt und somit den Luftwiderstand erhöht, sodass er einfach etwas weniger heftig am Boden auftrifft. Dieses Prinzip könnte sich dann immer mehr verstärken und denjenigen Sauriern einen Vorteil verschafft haben, die mit ihren Federn der Gravitation am meisten Widerstand entgegenzusetzen hatten.

Oder aber – das wäre ein anderes Bild: Es hat bei Sauriern angefangen, die schnell gerannt sind und zwischendurch größere Sprünge gemacht haben. Auch da kann man sich vorstellen, dass bestimmte Federformen größere Sprünge ermöglicht haben. Auch so kann man sich einen Fortschritt zu immer flugfreundlicheren Federn vorstellen.

Erklärbar ist es also. Aber wie es genau war, wird man vielleicht nie wissen.

Paläontologie Kann man wie in "Jurassic Park" aus versteinerter DNA Dinosaurier züchten?

Die Erbsubstanz, die DNA, ist ein ganz dünnes empfindliches Gebilde, eine lange filigrane Molekülkette. Bisher gibt es keinen anerkannten Beweis, dass die länger als ein paar 10.000 Jahre überdauert. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0

Biologie Wie hoch war der Blutdruck bei den größten Sauriern?

Es gab eine Theorie, speziell bei den Langhalssauriern, dass diese ein riesiges Herz besessen haben mit riesigen Blutgefäßen, das das Blut Richtung Kopf gepumpt hat. Von Eberhard Frey

Raumfahrt Wie kann man sich die Schwerelosigkeit vorstellen?

Am Anfang fühlt sich das an, als ob man vom 10-Meter-Brett springt. Und ich habe mich gefühlt, als ob ich wie eine Fledermaus von der Decke hänge. Von Alexander Gerst

Stratosphärensprung Wie schnell kann ein Mensch vom Himmel fallen?

Der Extremsportler Felix Baumgartner hat das 2012 herausgefunden. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

Derzeit gefragt

Zeit und Raum Woher weiß man, ob ein Stern, den wir nachts sehen, noch existiert?

Sterne hören auf zu leuchten, wenn sie nicht mehr existieren. Der Stern Beteigeuze ist ein interessantes Beispiel. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

Körper Wie lange braucht ein Lichtsignal vom Objekt ins Gehirn?

Bis wir ein Objekt erkennen, brauchen wir etwa 150 Millisekunden. Die meiste Zeit davon verbringt das Signal "in unserem Kopf". Warum ist das so? Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

Architektur Dom, Münster, Kathedrale, Basilika – Was sind die Unterschiede?

Ein Dom ist ein großes, historisch bedeutsames Kirchenhaus. Ebenso die Kathedrale, aber Kathedralen sind außerdem Bischofssitz. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

Zeitgeschichte Gab es Zusagen an Moskau, die NATO nicht nach Osten zu erweitern?

Wurde in den Verhandlungen 1990 eine entsprechende Zusage getroffen? Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

Identität Wie viele Geschlechter gibt es – und was folgt daraus?

Alles hängt davon ab, wie man Geschlecht definiert. | Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

Astronomie Wie lautet der Merkspruch für die Reihenfolge der Planeten?

Früher hieß er "Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unsere neun Planeten." Seit Pluto weggefallen ist kann man sagen: "Mein Vater erklärt mir jeden Samstag unseren Nachthimmel." Von Tilman Spohn