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Wie funktioniert ein Touchscreen?

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Gábor Paál
Gábor Paál
Ein Finger scrollt über den Touchscreen eines Smartphones; eine Landkarte ist zu sehen: Ein Touchscreen "spürt" nichts. Auf der Glasplatte des Geräts ist eine Strom leitende Schicht aus Metalloxid aufgetragen. Was passiert bei Berührung damit?

Wie funktioniert ein Touchscreen?

Strom leitende Schicht aus Metalloxid auf der Glasplatte

Was ich wissen muss: Der Bildschirm auf meinem Smartphone ist das, was die Bilder erzeugt. Wenn ich aber mit meinem Finger die Oberfläche berühre, dann berühre ich streng genommen nicht den Bildschirm selbst, sondern eine transparente Schicht über dem Bildschirm. Das heißt, ich habe zwar den Eindruck, dass ich auf ein Symbol drücke, aber in Wirklichkeit berühre ich eine berührungsempfindliche Glasplatte über dem Bildschirm.

Das ist eine besondere Glasplatte. Nicht nur, weil sie sehr hart ist, sondern weil auf ihr eine hauchdünne, Strom leitende Schicht aus einem Metalloxid aufgetragen ist. Die ist so dünn, dass sie ebenfalls durchsichtig ist. An den vier Ecken dieser Schicht ist eine elektrische Spannung angelegt, sodass die Oberfläche elektrisch geladen ist.

Blitzschnelles Errechnen, wo sich der Finger befindet

Angenommen, ich habe das Gerät nur in der Hand, mache aber noch nichts, dann ist die Bildschirmoberfläche an jeder Stelle gleichmäßig elektrisch aufgeladen. In dem Moment, wo ich sie mit dem Finger berühre, wandert ein Teil der Ladung über den Finger in meinen Körper. Der Finger "saugt" sozusagen Ladung auf. Das wiederum erzeugt ein "Ladungsloch" auf der obersten Schicht des Bildschirms. Gleichzeitig liegt ja nach wie vor eine Spannung an. Die sorgt dafür, dass dieses Ladungsloch mit neuer Ladung aufgefüllt wird. Je nachdem, an welcher Position mein Finger auf dem Bildschirm liegt, bekommen das die vier Ecken unterschiedlich stark zu spüren. So rechnet der interne Rechner blitzschnell aus, wo sich der Finger befindet.

Resistive Touchscreens: In Kaffeemaschinen kommt andere Technik zum Einsatz

So ist es zumindest bei Smartphones. Es gibt aber noch eine andere Technik, die beim Smartphone inzwischen nicht mehr zum Einsatz kommt, jedoch z.B. bei Kaffeemaschinen oder anderen Geräten; lange Zeit auch bei Fahrkartenautomaten. Bei diesen Touchscreens spürt man, dass man ein bisschen drücken muss, da die auf Druck reagieren. Bei Smartphones spielt der Druck keine Rolle; die reagieren schon auf leichteste Berührungen. Das liegt daran, dass die Touchscreens von Kaffeemaschinen usw. eine andere Technik verwenden. Da sind meist zwei elektrisch leitende Platten in einem winzigen Abstand übereinander montiert. Wenn man die mit dem Finger berührt, drückt man die Platten genau an der Stelle zusammen. So kommt es zum Kontakt zwischen den Platten und es fließt Strom. Das ist das Signal, um die entsprechende Funktion auszulösen. Nachteil dieses Verfahrens ist, dass diese Touchscreens den Punkt der Berührung nur grob erkennen.

Was bei diesen einfachen Touchscreens ("resistive Touchscreens") auch nicht geht: Ich kann den Bildschirm nicht mit mehreren Fingern so berühren, dass sich daraus neue Funktionen ergeben – etwa dass ich ein Bild größer machen oder verschieben kann. Das funktioniert nur mit der Technik, die bei Smartphones eingesetzt wird ("oberflächen-kapazitive Touchscreens"). Die heißen deshalb auch Multitouchscreens.

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