Newton war der erste, der sich über die Schwerkraft größere Gedanken gemacht und eine Formel dafür gefunden hat. Für ihn war die Schwerkraft eine ominöse seltsame Fernwirkung, die irgendwoher kam. Einstein fand eine andere Antwort; er sagte: Es gibt eigentlich gar keine Schwerkraft, sondern der Raum selbst ist verbogen; er wird ein physikalisches Objekt. Ein schwerer Körper wie die Sonne beispielsweise verbiegt den Raum um sich herum so, als ob Sie – stellen wir uns das im Modell vor – ein gespanntes Tischtuch haben und dort eine Kugel einsinken lassen, sodass sich drum herum eine Mulde bildet. Wenn Sie nun eine kleinere Kugel nehmen, sie anschubsen und die größere und schwerere Kugel umfahren lassen, dann stellen Sie fest, dass diese kleine Kugel gar nicht anders kann, als in diesem Trichter quasi auf dem Kreis laufen.
Warum bewegen sich die Gegenstände auf der Erde in Richtung Mittelpunkt der Erde?
Weil die Erde auch den Raum verbiegt. Die Erde – zumindest nach der Einsteinschen Sprechweise – verbiegt den Raum. Und alle Körper, die sich bewegen wollen, laufen nicht auf geraden Linien, wie man das auf einem Blatt Papier oder einem geraden Tisch hätte, sondern wenn Sie das loslassen, bewegen sie sich in einem Trichter, eigentlich einem Raumtrichter. Wenn Sie einen Stein hochwerfen, fliegt der aus diesem Grund nicht geradeaus, sondern bewegt sich zurück.
Was wiederum verbiegt den Raum? Was führt zum Raum, oder wie für Newton, was ist die Schwerkraft? Da sind wir an einem ziemlich dicken Brett angekommen, das es zu bohren gilt, das aber eigentlich die ganze Physik nicht beantworten kann. Das „Warum“ können wir nicht beantworten, sondern nur das „Wie“.
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