Ja, erstaunlicherweise scheinen wir in einem Mittelpunkt zu sein. Wenn wir uns das Ausdehnen des Universum anschauen, streben die Galaxien von uns weg. Und dann sieht es so aus, als ob wir in einem Zentrum wären. Alles strebt von uns weg.
Nun ist aber die Sache so: Jeder im Universum sieht genau das gleiche Phänomen. Jeder meint, er sei im Zentrum. Und das erscheint irgendwie widersinnig.
Veranschaulichen mithilfe eines Lufballons
Man kann sich das verdeutlichen mit dem Modell eines Luftballons, der sich ausdehnt. Auf diesen Luftballon macht man mit einem Filzstift kleine Pünktchen – das sind die Galaxien. Wenn sich der Luftballon aufbläht, dann bewegen sich die Pünktchen auf dem Luftballon eigentlich gar nicht, aber trotzdem streben sie voneinander weg, weil die Gummihaut sich ausdehnt. Genau so ist es mit unserem Weltraum auch. Der dehnt sich aus und treibt alles voneinander weg.
Wenn man sich gedanklich auf einen von diesen Filzstiftpunkten draufsetzt, kann man überlegen: Was sieht denn jetzt ein Bewohner dieser kleinen Filzstiftgalaxie? Der sieht, dass alle Nachbarpunkte sich von ihm wegbewegen. Er scheint sich gedanklich in einem Zentrum zu befinden. Allerdings kann das eigentlich jedes Pünktchen behaupten. Und trotzdem gibt es ja auf der ganzen Oberfläche dieses Luftballons keinen Mittelpunkt.
Physik Dehnt sich das Universum schneller als Lichtgeschwindigkeit aus?
Dass die Lichtgeschwindigkeit eine Grenze ist, hat auch etwas mit Einstein zu tun, aber nur mit seiner speziellen Relativitätstheorie. Von Bruno Martin Deiss
Astronomie Verändern sich Sternbilder mit der Zeit?
Unsere Sternbilder sind nicht im Raum festgenagelt, sondern bewegen sich wie ein ganz langsamer Mückenschwarm aus Sternen durcheinander. Die Ausdehnung des Universums hat damit wenig zu tun. Von Bruno Martin Deiss
Zeit und Raum Woher weiß man, ob ein Stern, den wir nachts sehen, noch existiert?
Sterne hören auf zu leuchten, wenn sie nicht mehr existieren. Der Stern Beteigeuze ist ein interessantes Beispiel. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Astronomie Warum sind Planeten immer rund?
Wegen der Schwerkraft. Planeten und Sonnen sind entstanden, weil sich Materie zusammenballte: Kosmischer Staub und Brocken zogen sich gegenseitig an, bildeten Klumpen und je größer die Klumpen wurden, desto größer wurde jeweils ihre Schwerkraft. Und weil die Schwerkraft in alle Richtungen gleich wirkt, ist die Kugel die Form, bei der die Gravitationskräfte im Gleichgewicht sind. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.