Am 1. Februar 2022 startete Ulla Fiebig als Direktorin des Landessenders Rheinland-Pfalz. Die kommenden Monate standen im Zeichen der inhaltlichen Profilbildung der Direktion und des Strukturumbaus – ein wichtiges Ziel dabei: neue Formen der Zusammenarbeit ermöglichen und interdisziplinären und direktionsübergreifenden Wissenstransfer befördern. Geschäftsleitung und Gremien stimmten dem strategischen Umbau zu. In der Folge wurde die Umwandlung der Hauptabteilung (HA) SWR1 RP/Multimediale Aktualität in die HA Info, Aktuelles und Radio vorbereitet. In ihr ist mit dem Start 2023 neben den multimedialen Nachrichten und der Landespolitik eine Radio-Unit aus den Landeswellen SWR1 RP und SWR4 RP beheimatet. Die HA SWR4 RP wurde aufgegeben. An ihrer Stelle soll die HA Zentrale Entwicklung und Regionen RP entstehen, in der dann die rheinland-pfälzischen Studios verantwortet werden. Daneben setzt die HA starke Impulse u. a. für innovative Formate mit regionalen Inhalten. Sie soll Initiator und Koordinator für Weiterentwicklungen in der gesamten Direktion sein.
In der Direktion wurde mit den Mitarbeitenden ein Kompass „Wir in Rheinland-Pfalz“ erarbeitet. Darin werden gemeinsame Ziele und Prioritäten beschrieben.
Parallel zu diesen Prozessen begleiteten die Kolleginnen und Kollegen im Landessender die Menschen in Rheinland-Pfalz täglich verlässlich mit regionaler Berichterstattung – journalistisch fundiert, einordnend, kritisch und dabei konstruktiv.
Hauptabteilung SWR1 RP/Multimediale Aktualität RP
In der HA standen die Berichterstattung über die parlamentarische Aufarbeitung der Flutkatastrophe und die daraus resultierenden Minister-Rücktritte im Fokus ebenso wie der Wiederaufbau und der erste Jahrestag der Flut. Weitere bestimmende Themen waren in allen Ausspielwegen die Polizistenmorde bei Kusel der Ukraine-Krieg, Corona und das 75. Landesjubiläum von Rheinland-Pfalz.
SWR1 RP ist laut Media Analyse 2022 I erstmals das meistgehörte Landesprogramm in Rheinland-Pfalz, die Media Analyse 2022 II bestätigte das und zeigte eine weitere Zunahme der Hörerschaft.
Hauptabteilung SWR4 RP
SWR4 RP hat auch 2022 intensiv über die Flut im Ahrtal berichtet. Neben der Regelberichterstattung gab es zwei „Klartext“-Veranstaltungen. Darüber hinaus war das Klima wichtiges Thema. Unter dem Motto „Jeder kann Klima“ hat SWR4 RP mit Hörerinnen und Hörern den SWR4 Klimawald mit 1.000 heimischen Bäumen im Hunsrück gepflanzt. Mehrere Klimatage beschäftigten sich mit Mobilität, Konsum und Gärtnern.
Das digitale Angebot wurde 2022 weiter ausgebaut. Mit „#OMG mit Jana Ina“ hat SWR Schlager ein erfolgreiches Talkformat für die ARD Mediathek entwickelt. Auch der Podcast „Annelies Royale Welt“ konnte seine Reichweiten um 250 Prozent steigern.
Zudem fiel die Entscheidung, dass 2023 SWR4 RP und SWR1 RP zu einer Radio-Unit in der neuen HA Info, Aktuelles und Radio zusammengefasst werden.
Hauptabteilung Land und Leute RP
Neben den Regel-Sendungen und Digitalformaten entstanden multimediale Sondersendungen, etwa die Live-Sendung „Als die Flut ins Ahrtal kam – Das Jahr nach der Katastrophe“. Eine Gemeinschaftssendung der Landesschau RP und SWR Aktuell RP, live aus Rech am ersten Abend des Jahrestags. Oder die Sendung „Gemeinsam stAHRk – Zusammenhalt im Ahrtal“ live vom Marktplatz in Ahrweiler.
Die erfolgreichen Online-Formate „Room Tour“ und „Handwerkskunst“ bauten Abruf- und Abonnement-Zahlen weiter aus. Zusätzlich startete die „Handwerkskunst“ einen Kanal auf TikTok, um dort jüngere Zielgruppen zu erreichen.
Auch „SWR Heimat“ startete einen TikTok-Kanal und ist dort mit spezifisch für die Plattform konfektionierten Inhalten erfolgreich.
SWR Studios und Regionalbüros RP
Regionale Berichterstattung ist für die Menschen laut einer SWR-Studie gerade auch im Digitalen ein großes Bedürfnis. Dem tragen die SWR Studios RP mit einer fortlaufenden Optimierung der Onlineberichterstattung Rechnung. So wurden unter anderem in den fünf Studios Sonn- und Feiertagsdienste eingeführt, um auch in Randzeiten regionale Aktualität im Digitalen zu bieten.
Außerdem startete das erste SWR Regio-Volontariat. Die jungen Journalistinnen und Journalisten haben die gleichen Lern- und Entwicklungsziele wie bisher – ihre Stationen finden aber schwerpunktmäßig im jeweiligen „Heimat“-Studio statt.
Zudem wurden die Studios mit leistungsfähigeren mobilen Live-Übertragungseinheiten ausgestattet, um u. a. im Ereignisfall technisch besser ausgestattet zu sein.
Die Studios bereiteten sich darüber hinaus auf den strukturellen Wechsel in die künftige HA Zentrale Entwicklung und Regionen RP vor – in der neben den Studios auch eine Entwicklungseinheit für neue Formate und interdisziplinäre Projekte geschaffen wird, die eng auch mit den Studios, etwa in der regionalen Formatentwicklung, kooperieren soll.
Deutsche Radiophilharmonie
Die Deutsche Radio Philharmonie präsentierte sich am Orchesterstandort Kaiserslautern mit neun Konzerten im Rahmen der Aboreihen „Sinfoniekonzerte“, „À la Carte-Konzerte“, zwei „Sonntags um 5“, dem „Silvesterkonzert“, dem „Benefizkonzert für die Ukraine“ und einem Gedenkkonzert „Emmerich Smola 100“. Gastspiele führten das Orchester zu drei Konzerten ins Festspielhaus Baden-Baden, je zwei Mal nach Mainz, Karlsruhe und Mannheim, außerdem nach Ludwigsburg, Landau, Heidenheim und Wiesloch. Mit dabei: Chefdirigent Pietari Inkinen und namhafte Solisten wie Rudolf Buchbinder, Klaus Florian Vogt, Alexei Volodin, Arabella Steinbacher, Elisabeth Leonskaja und der im September 2022 verstorbene Pianist Lars Vogt. Zu Beginn des Jahres mussten mehrere Konzerte im Sendegebiet coronabedingt abgesagt werden.