Geschäftsbericht 2022

Landessenderdirektion Baden-Württemberg

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Der multimediale Ausbau der Landessenderdirektion Baden-Württemberg schritt im Jahr 2022 weiter voran. Veranstaltungen waren wieder möglich, dazu stand die regionale Aktualität im Fokus.

Stefanie Schneider - Landessenderdirektorin Baden-Württemberg des Südwestrundfunks (SWR) © SWRMonika Maier
Stefanie Schneider, Landessenderdirektorin Baden-Württemberg des Südwestrundfunks © SWR/Monika Maier

Die Strukturveränderungen innerhalb der ARD und damit des SWR beschäftigten auch den Landessender Baden-Württemberg, nicht erst seit gegen Jahresende klar wurde, dass der SWR früher als geplant den ARD-Vorsitz wahrnehmen würde.

Die Transformation zu einem digitalen Medienhaus läuft parallel auch 2022 unverändert weiter.  Dazu bedarf es einer ständigen Überprüfung des Portfolios. Die Landessenderdirektion hat deshalb entschieden, das SWR Aktuell Update um 14 Uhr im linearen Fernsehen und im Netz bei Facebook zu beenden. Als News-Format gestartet, stagnierten die Zuschauerzahlen, das Angebot brachte in den avisierten Zielgruppen nicht den erhofften Erfolg. Anders hingegen die SWR Aktuell App: Sie wird gut nachgefragt und wurde umfassend modernisiert: Sie bildet jetzt das gesamte SWR Online-Angebot ab und ist dadurch noch nutzerfreundlicher und informativer geworden. Mit SWR Aktuell sowie der Landesschau Baden-Württemberg haben die Zuschauerinnen und Zuschauer im SWR Fernsehen weiterhin einen verlässlichen Anker, um nachrichtlich das Wichtigste aus Baden-Württemberg sowie spannende und informative Geschichten aus dem Land zu sehen.

Corona-Pandemie und russischer Angriffskrieg

Während sich das landesweite Nachrichtengeschehen weiterhin mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie beschäftigte, rückte der Fokus auch auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Das Thema wird seitdem multimedial in allen Ausspielwegen mit regionalen Ansätzen begleitet, beispielsweise mit Berichterstattungen über Demonstrationen oder Hilfs-Initiativen im Land. Modern präsentiert werden diese Themen in einem neuen Fernseh-Studio im Funkhaus Stuttgart. Das Studio wurde nach acht Jahren auf den neuesten technischen und auch optischen Stand gebracht.

Neben den Feierlichkeiten zum 70-jährigen Landesjubiläum Baden-Württembergs oder dem 102. Katholikentag in Stuttgart waren nicht nur die Redaktionen in Stuttgart, sondern auch die Regionalstudios bei außergewöhnlichen Themen besonders gefordert. Stellvertretend zu nennen sind hier der Gefahrstoffaustritt an einem Container im Mannheimer Hafen, der Tod der 14-jährigen Ayleen aus Gottenheim im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald, der Amoklauf an der Universität Heidelberg und der Polizeieinsatz mit Todesfolge in der Mannheimer Innenstadt. Bei all diesen und vielen anderen Beispielen aus der regionalen Aktualität zeigte sich, dass die multimediale Schlagkraft in den Regionen auch dank der Re-Organisation in den dortigen Studios und der bereichsübergreifenden Planungen mit dem BW-Desk in der Zentrale in Stuttgart gelingt und für ein deutlich verbessertes Angebot sorgt.

Multimediales Angebot zu Oberbürgermeisterwahlen

Während SWR Aktuell im Jahr 2021 die Landtagswahlen multimedial umfassend in allen Ausspielwegen begleitete, gab es in 2022 zwei Oberbürgermeisterwahlen in Tübingen und Heidelberg. In Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung wurde hier jeweils das Tool „Kandidat-O-Mat“ angeboten, welches den Wählerinnen und Wählern ermöglichte, anhand aufgestellter Thesen die Positionen zu vergleichen. Das Angebot wurde gut nachgefragt. Ansonsten berichteten die Studios in allen Ausspielwegen mit Audios, Videos und gut angenommenen Online-Artikeln über die OB-Wahlen. Ein Zeichen, dass regionale Aktualität auch digital immer wichtiger wird für die Menschen im Land. Dafür setzten die Studios den 2021 begonnenen Weg zum digitalen Umbau weiter fort, um Kapazitäten auch verstärkt im Online-Bereich einsetzen zu können.

In den sozialen Medien hat das bei Instagram sehr erfolgreiche Format „SWR Heimat“ eine jüngere Zielgruppe bei TikTok im Visier. Auf dieser Plattform ist auch „SWR Schlager“ bereits aktiv und erfolgreich unterwegs. Auf Instagram wurde außerdem der Kanal „Outdoorliebe“ gestartet – mit dem Ziel, Ausflugstipps und Freizeitaktivitäten im Südwesten vorzustellen. Weiterhin sehr erfolgreich läuft „ON MAI WAY“, der Laufband-Talk mit Sängerin Vanessa Mai. Die Sängerin ist zudem Mittelpunkt einer ausführlichen Dokumentation, die unter anderem bei YouTube zu sehen ist. Sowohl im Netz als auch linear war die Landessenderdirektion mit unterschiedlichsten Beiträgen aus fast allen Bereichen sowohl beim ARD Thementag „Unser Wasser“ als auch bei der ARD Themenwoche „Wir gesucht. Was hält uns zusammen?“ mit dabei.

Maimarkt, Sommerfestival und Co.: Der SWR geht wieder raus

Nach langer Corona-Pause konnten erstmals wieder öffentliche Veranstaltungen stattfinden, wenn auch mit deutlich weniger Publikum als gewohnt und natürlich unter dem Einfluss spezieller Hygiene-Konzepte wie bei der Fastnacht in Baden-Württemberg. In Mannheim wurde wieder die regionale Verbrauchermesse Maimarkt eröffnet, die der SWR als wichtige Ausbildungsstation für journalistische Volontärinnen und Volontäre, aber auch für Auszubildende im Bereich Mediengestaltung nutzt. Auch das Sommerfestival in Stuttgart konnte wieder stattfinden, genauso wie Veranstaltungen der beliebten SWR1-Reihe „Pfännle“, die „SWR1 Hitparade“, das „SWR4 Festival“ in Stuttgart und nicht zu vergessen das „Heimspiel“-Konzert der SWR Big Band zum 70-jährigen Band-Jubiläum.

Stuttgarter Schlossplatz
SWR Sommerfestival 2022 auf dem Stuttgarter Schlossplatz © SWR/Markus Palmer

Im Bereich der Landessenderdirektion hat es wieder zahlreiche Auszeichnungen gegeben. Ein Beispiel: Dr. Nabil Atassi hat den Deutschen Radiopreis gewonnen, und zwar für die Folge „Pflege am Limit, Krankenschwester auf einer Corona-Station“ seines Corona-Podcasts. SWR1 griff hier die Infos der Hörerin und Krankenschwester Marion auf, die sich zunächst eigeninitiativ bei SWR1 gemeldet hatte. Das im Anschluss aufgezeichnete Interview beschrieb ausführlich die Probleme, Sorgen und Nöte in der Pflege.

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