Geschäftsbericht 2021

Programmdirektion Information

Stand

Die multimediale Programmdirektion Information, Sport, Fiktion, Service und Unterhaltung des SWR umfasst sechs Hauptabteilungen: Multimediale Chefredaktion, Sport, Service und Unterhaltung, Fiktion und Familie, die Hauptabteilung Doku und das Programm-Management. In der Direktion entstehen Inhalte für lineares Fernsehen und Radio genauso wie für die ARD Mediathek, die ARD Audiothek und die Online-Angebote von SWR und ARD. 

Clemens Bratzler, SWR Programmdirektor Information © SWRAlexander Kluge
Clemens Bratzler, Programmdirektor Information des Südwestrundfunks © SWR/Alexander Kluge

Wichtige Säule für SWR und ARD 

 Die Programmdirektion produziert und koordiniert Sendungen für das SWR Fernsehen sowie die Zulieferungen des SWR für die ARD Mediathek, Das Erste sowie die Sparten- und Digitalkanäle 3sat, KiKA, Arte, Phoenix, ARD-alpha, tagesschau24 und ONE. Als zweitgrößte ARD-Anstalt realisiert der SWR etwa jede fünfte Sendung im ARD-Angebot. Dazu zählen u. a. die „Tatorte“ des SWR. Außerdem ist die Direktion verantwortlich für „Verstehen Sie Spaß?“, das „ARD-Buffet“, „Report Mainz“, Ausgaben des „Weltspiegels“ und für „Plusminus“, bei besonderen Ereignissen auch für „Brennpunkte“ im Ersten. Die Programmdirektion verantwortet zudem Sportübertragungen sowie diverse fiktionale und dokumentarische Produktionen. Clemens Bratzler vertritt den SWR in der Videoprogrammkonferenz der ARD. Im Jahr 2021 hat Clemens Bratzler gemeinsam mit Anke Mai (Programmdirektorin Kultur des SWR) die Federführung der 2020 gegründeten ARD Koordination „Junge Angebote“ übernommen. Die Koordination fördert und entwickelt genreübergreifende Formate für Menschen zwischen 25 und 39 Jahren.

 2021: Das Jahr der großen Herausforderungen 

Die Corona-Pandemie blieb auch in ihrem zweiten Jahr eine der ganz großen Herausforderungen. Der SWR lieferte fünf Ausgaben von „ARD extra: die Corona-Lage“, unter anderem mit einer beeindruckenden Reportage zur Lage auf der Intensivstation der Uniklinik Freiburg

„Report Mainz“ hat 2021 in nahezu allen Ausgaben hintergründig über das Thema Corona berichtet. Besondere Aufmerksamkeit erreichte die Recherche zu gefälschten Impfpässen.  

Und: Im Jahr 2021 fand keine Unterhaltungsshow ohne Hygienekonzept statt, Studioproduktionen mussten ohne Publikum auskommen, jeder Spielfilm- oder Seriendreh erfolgte mit strikten Regeln am Set. 

Bei den Dreharbeiten zum SWR Tatort „Das Verhör“
Bei den Dreharbeiten zum SWR Tatort „Das Verhör“. © SWR/Benoit Linder

Die Flut im Ahrtal 

 Während Corona nach und nach wenigstens einen Teil seines großen Schreckens verlor, brach Mitte Juli 2021 über das Ahrtal in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen eine verheerende Flutkatastrophe herein. Die Kolleginnen und Kollegen der aktuellen Redaktionen berichteten im Dauereinsatz für aktuelle Formate. Dokumentationen, Reportagen und auch „Report Mainz“ lieferten Hintergründe. 
Unter Federführung des SWR veranstaltete die ARD einen Benefiz-Tag für die Hochwasser-Opfer, unter anderem mit abendlicher Spendengala im Ersten und in den dritten Programmen. Die Aktion brachte über 95 Millionen Euro an Spenden ein. Die Aufarbeitung der verheerenden Flutnacht prägte die Berichterstattung der Folgemonate. 

Sport im Fokus: Fußball-EM und Olympische Spiele 

 2021 war auch das Jahr der nachgeholten Großereignisse. Die Kolleginnen und Kollegen der Sportredaktionen waren für die Fußball-Europameisterschaft, die Olympischen Spiele und die Paralympics in Tokio auf allen Verbreitungswegen über Wochen im Einsatz. Bei den Olympischen Spielen zeigte sich, messbar an außerordentlich hohen Abrufzahlen, dass die ARD Mediathek mehr und mehr an Bedeutung für die Nutzerinnen und Nutzer gewinnt. 

Bei der Fußball-Europameisterschaft war die Programmdirektion Information an prominenter Stelle vertreten. Lennert Brinkhoff berichtete als Quartier-Reporter vom Herren-Team des DFB. Hörfunk-Reporterin Julia Metzner kommentierte das EM-Finale zwischen Italien und England. Beim Triumph der Italiener war erstmals in der Geschichte der deutschen Sportberichterstattung eine Frau EM-Finalreporterin im Radio. 

Julia Metzner
Julia Metzner © SWR/WDR/Annika Fußwinkel

Ein weiteres Novum dann im Herbst: Nachdem sich Moderator Guido Cantz von der der Unterhaltungsshow „Verstehen Sie Spaß?“ zurückgezogen hatte, gelang es, Barbara Schöneberger als Nachfolgerin zu verpflichten. Damit präsentiert ab 2022 erstmals eine Frau eine Samstagabendshow in der ARD. 

Große Politik 

 2021 war ein Superwahljahr, u.a. mit Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz am 14. März; im September folgte die Bundestagswahl. Neben der aktuellen Berichterstattung für Das Erste am Wahlabend entstande bereits im Vorfeld verschiedene Produkte, sowohl für die klassischen Medien als auch für digitale Plattformen. 

Für Das Erste und die ARD Mediathek entstanden unter anderem die dokumentarischen Formate „Wege zur Macht – Deutschlands Entscheidungsjahr“ und  zum Abschluss der Amtszeit von Bundeskanzlerin Angela Merkel die Betrachtung „Merkel-Jahre. Am Ende einer Ära“. 

Für Erstwählerinnen und Erstwähler entstand in Verantwortung der Direktion das Online-Spiel „Wie entscheidest du?“. 

Die Landtagswahlen im März wiederum waren die erste intensive Belastungsprobe für das neu geschaffene Audionachrichtenzentrum in Baden-Baden, in dem seit 2021, bis auf wenige Ausnahmen, sämtliche Radio-Nachrichten des SWR (also ganz gleich ob für Baden-Württemberg oder Rheinland-Pfalz) aus einer Hand erstellt und verantwortet werden.  

 Jüngere Zielgruppen im Blick: digitale Angebote 

Die digitale Entwicklungsoffensive der Direktion, deren Ziel es ist, neue Zielgruppen auf relevanten Plattformen zu erreichen, fand im Jahr 2021 ihre Fortsetzung: Einerseits mit viel Entwicklungsarbeit, aber auch mit ganz konkreten Umsetzungen. 

Das Sportformat „Dein Verein“ etwa („Dein VfB“, „Dein SCF“, „Dein FCK“ und „Dein FSV“) liefert alles zu den großen Fußballclubs des Südwestens: „Dein Verein“ auf YouTube ist zeitgemäße Sportberichterstattung, fundiert und dennoch lässig, fernab abgedroschener Phrasen. 

Das Format „SOS Großstadtklinik“ zeigt nah dran und dennoch voller Respekt die Arbeit der Belegschaft eines Stuttgarter Klinikums. 

Positiv entwickelt haben sich auch die Social-Media-Kanäle von SWR Doku auf YouTube und Instagram.  

Herausragendes im digitalen Bereich mit viel Aufmerksamkeit war das Instagram-Projekt „@ichbinsophiescholl“, das die Widerstandskämpferin aus den Geschichtsbüchern ins Hier und Jetzt holte. Die Nutzer:innen konnten in Echtzeit und hautnah an den letzten zehn Monaten im Leben der 21-Jährigen Sophie (gespielt von Luna Wedler) teilhaben. Bis zu 750.000 Menschen ließen sich auf das viel beachtete Projekt ein.

 Großes Kino: herausragende Produktionen 

Der SWR ist bei so genannten Kino-Co-Produktionen sowohl im fiktionalen als auch im dokumentarischen Bereich regelmäßig beteiligt.  

Der Spielfilm „Ich bin dein Mensch“ von Regisseurin Maria Schrader kam im Juli in die Kinos. Die Komödie erzählt die Geschichte von der Begegnung einer Frau mit einem humanoiden Roboter. Das Werk erhielt bedeutende Preise – unter anderem den Silbernen Bären für Schauspielerin Maren Eggert für die beste Hauptrolle. Beim Deutschen Filmpreis 2021 gingen gleich fünf Auszeichnungen an „Ich bin dein Mensch“. 

Im Bereich „Dokumentarfilm“ durfte sich der SWR über die Oscar-Nominierung der Kino-Co-Produktion „Der Maulwurf – Ein Detektiv im Altersheim“ freuen. Es war bereits die vierte Oscar-Nominierung für einen SWR Dokumentarfilm in Folge.  

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SWR