Geschäftsbericht 2021

Bericht des Intendanten

Stand

Das Jahr 2021 hat uns als SWR wie kaum eines zuvor herausgefordert, unser Versprechen vom Beginn der Corona-Krise immer wieder einzulösen: #FürEuchDa. Die Pandemie rollte Welle für Welle mit immer neuen Varianten durchs Land, während die Politik mit Lockdowns und Impfkampagnen versuchte dagegenzuhalten. In dieser unübersichtlichen und dynamischen Lage war das Bedürfnis nach Informationen, Halt und Orientierung ungebrochen – erst recht in einer Zeit des politischen Umbruchs in einem „Superwahljahr“ mit einer Bundestags- und zwei Landtagswahlen im Sendegebiet. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sich Tag für Tag mit großer Leidenschaft dafür eingesetzt, unser Publikum auf allen Kanälen mit unabhängiger Information, kompetenter Einordnung und wertvollen Hilfestellungen zu versorgen.

Dr. Kai Gniffke, Intendant des Südwestrundfunks (SWR) © SWRPaul Gärtner
Prof. Dr. Kai Gniffke, Intendant des Südwestrundfunks © SWR/Paul Gärtner

Flutkatastrophe und Solidarität im Ahrtal

Noch während der Pandemie traf eine Flutwelle ungeahnten Ausmaßes tausende Menschen in Rheinland-Pfalz. Die Flutkatastrophe hat Häuser und Existenzen weggespült und zahlreiche Opfer gefordert, allein im Landkreis Ahrweiler starben 133 Menschen. Unsere Reporterinnen und Reporter haben laufend aus der Katastrophenregion berichtet, wir haben Hilfsangebote vernetzt und zum Spenden aufgerufen.

Der SWR war von Beginn an vor Ort und ist es bis heute. Noch immer stehen dort Menschen vor den Trümmern ihrer Existenz. Unter dem aufopferungsvollen Einsatz zahlreicher Helferinnen und Helfer sowie der ergreifenden Solidarität der Menschen untereinander dauern die Wiederaufbauarbeiten an. Während der große Medientross längst weitergezogen ist, ist der SWR auch im Ahrtal weiter für die Menschen da und gibt ihnen eine Stimme. Auch das verstehen wir selbstverständlich als Teil unseres Auftrags für die Bürgerinnen und Bürger im Südwesten.

Für den Aufbau nach der Flut – SWR Benefizaktion
Die Menschen im Ahrtal stehen vor den Trümmern ihrer Existenz © SWR/gettyimages/Thomas Lohnes

Die Bedeutung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks wächst

Dass wir unseren Auftrag auch in Zukunft erfüllen können, hat das Bundesverfassungsgericht mit seiner Entscheidung zur Beitragsanpassung im Sommer vorerst sichergestellt. Das Gericht hat betont, dass die Bedeutung eines unabhängigen öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Zeiten von Fake News und Sensationsgier sogar noch wächst. Dieser Verantwortung werden wir uns nach Kräften stellen, um uns dieser wegweisenden Entscheidung würdig zu erweisen.

Konsequenter Umbau für den SWR der Zukunft

Dazu gehört auch, dass wir den Umbauprozess des SWR zu einem zukunftsfähigen, digitalen Medienhaus weiter vorantreiben. Im Herbst haben wir aus unserer Abteilung „Innovation und Digitale Transformation“ eine Direktion gemacht. Das bedeutet nichts anderes, als dass wir die Themen Innovation und Digitalisierung nun auf Topmanagement-Ebene ansiedeln – übrigens als erste Landesrundfunkanstalt der ARD. Wir sind überzeugt, dass wir so die nötige Zugkraft für den konsequenten Weg ins digitale Zeitalter entwickeln können.

Dieser Weg ist nicht immer einfach und erfordert auch schmerzhafte Entscheidungen – wie die Schließung der Werkstätten, die wir Ende des Jahres beschlossen haben. Doch angesichts der sich rasant verändernden Medienwelt müssen wir Ressourcen freimachen, um unseren Beitragszahlerinnen und -zahlern auch in Zukunft gerecht zu werden. Das ist umso mehr vor dem Hintergrund der anstehenden Reform unseres Auftrags geboten, die uns im Digitalen voraussichtlich mehr Flexibilität und Sicherheit, aber auch mehr Verantwortung geben wird.

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SWR