Geschäftsbericht 2020

Programmdirektion Information

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Die multimediale Programmdirektion Information, Sport, Fiktion, Service und Unterhaltung des SWR umfasst sechs Hauptabteilungen: Multimediale Chefredaktion, Sport, Service und Unterhaltung, Fiktion und Familie, die neue Hauptabteilung Doku und das Programm-Management. In der Direktion entstehen Inhalte für Fernsehen und Radio genauso wie für die ARD Mediathek, die ARD Audiothek und die Online-Angebote von SWR und ARD.

Clemens Bratzler, SWR Programmdirektor Information © SWRAlexander Kluge
Clemens Bratzler, Programmdirektor Information des Südwestrundfunks © SWR/Alexander Kluge

Ein außergewöhnliches Jahr

Seit Ende 2019 ist Clemens Bratzler Programmdirektor Information des SWR. Gleich im ersten Jahr seiner Amtszeit hat er im Rahmen des digitalen Umbaus des SWR Veränderungen im Programm und in der Direktion angestoßen. Ende 2020 wurde ein Umbauprozess der Direktion initiiert, um ihre Angebote noch gezielter auf die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer auszurichten. Die Kompetenzen aus Unterhaltung und Service sowie aus Fiktion und Familie wurden zusammengeführt. Zudem wurde die neue Hauptabteilung Doku geschaffen. Seit 2021 umfasst die Programmdirektion deshalb die Bereiche Multimediale Chefredaktion, Sport, Service und Unterhaltung, Fiktion und Familie, Doku und das Programm-Management. In der Direktion wird auch die gesamte multimediale Auslandsberichterstattung des SWR verantwortet. Zu diesem Zweck unterhält der SWR Korrespondentenstudios in aller Welt.
Das Jahr 2020 war aber auch das erste der weltweiten Corona-Pandemie. Hier galt es vor allem, dem hohen Informationsbedürfnis der Menschen mit diversen Nachrichtenangeboten und Sondersendungen zu begegnen, ebenso, wie unter Einhaltung von Hygienekonzepten Produktionen zu ermöglichen. 

Wichtige Säule der ARD – und das junge Publikum im Blick

Die Programmdirektion produziert und koordiniert Sendungen für das SWR Fernsehen sowie die Zulieferungen des SWR für die ARD Mediathek, Das Erste und für die Sparten- und Digitalkanäle 3sat, KiKA, Arte, Phoenix, ARD-alpha, tagesschau24 und ONE. Als zweitgrößte ARD-Anstalt realisiert der SWR etwa jede fünfte Sendung im ARD-Angebot. Dazu zählen u. a. die „Tatorte“ des SWR, „Verstehen Sie Spaß?“, das „ARD-Buffet“, „Report Mainz“, Ausgaben des „Weltspiegels“ und von „Plusminus“, Sportübertragungen sowie diverse fiktionale und dokumentarische Produktionen. Clemens Bratzler vertritt den SWR in der Videoprogrammkonferenz der ARD und er leitet gemeinsam mit Anke Mai (Programmdirektorin Kultur des SWR) die 2020 neu geschaffene ARD Koordination Junge Angebote, die senderübergreifend Formate gezielt für die Generation der 25- bis 39-Jährigen entwickeln soll.

Das erste Jahr der Corona-Pandemie

Mit dem Beginn der Corona-Pandemie stieg das Interesse an den öffentlich-rechtlichen Informationsangeboten des SWR und der ARD. Darauf reagierten die Redaktionen mit zusätzlichen Projekten und Sondersendungen. Zum Beispiel wurden ergänzend zu den regulären Nachrichten zahlreiche „SWR extra“ im Dritten und „ARD extra“ im Ersten ausgestrahlt, um anlassbezogen vertiefende Informationen zur aktuellen Lage zu liefern. „ARD extra“  wurde hierfür 2020 durch die Jury des Deutschen Fernsehpreises für hervorragende Leistungen in der Corona-Berichterstattung ausgezeichnet.

Jenseits der aktuellen Berichterstattung setzten sich die Journalistinnen und Journalisten mit investigativen Recherchen und in Dokumentationen mit den Auswirkungen der Pandemie auseinander. Sie deckten Missstände auf, gaben besondere Einblicke und ließen kritische Stimmen zu Wort kommen. Beispielhaft hierfür sind die Recherchen von „Report Mainz“ wie auch die SWR Dokumentationen „betrifft: Die Lebensretter“ und „Woher kommt der Frust im Südwesten?“.

Darüber hinaus hat das SWR Fernsehen mit Programmschwerpunkten wie „#Zusammenhalten für die Kultur“ und „Lachen ist bunt – Die CSD Comedy-Party“ kulturellem Leben eine Plattform geboten. Besonders in den Unterhaltungssendungen war es eine Herausforderung, ohne Publikum vor Ort zu senden. So feierte z. B. „Verstehen Sie Spaß?“ sein 40. Jubiläum im Ersten vor leeren Rängen.

Neue Angebote im Digitalen und positive Entwicklung des SWR Fernsehens

Im Jahr 2020 sind unzählige Sportveranstaltungen aufgrund der Pandemie ausgefallen oder verschoben worden. Zeitweise mussten Sportsendungen im SWR Fernsehen pausieren. Hintergrundberichte fanden weiterhin statt. Mit „Sport erklärt“ ist auf YouTube ein erfolgreiches Format gestartet, das gezielt für die digitale Nutzung durch ein junges Publikum konzipiert wurde.

Das Format ist Teil einer digitalen Entwicklungsoffensive der Direktion, deren Ziel es ist, neue Zielgruppen auf relevanten Plattformen zu erreichen. Hierzu zählen die ARD Mediathek und ARD Audiothek als auch Drittplattformen wie YouTube und Instagram. Weitere Neuentwicklungen sind neben anderen das Verbraucherformat „Ökochecker“ und der Podcast „Sack Reis“.

Das SWR Fernsehen schließt 2020 mit einem Jahresmarktanteil von 6,9 Prozent ab – dem höchsten Wert der vergangenen fünf Jahre. In diesem Jahr sind gleich mehrere neue Doku-Formate im Dritten gestartet („Die Nachstreife“, „112 – Retter im Einsatz“, „#stromlos“).

Einblick in die Zukunft – herausragende Produktionen

„Exit“ ist der erste einer Reihe von fiktionalen Filmen zur Erforschung der Zukunft, die SWR und NDR für Das Erste realisieren. Auf Anregung der Fernsehfilmredaktionen entwickelten Schriftstellerinnen und Schriftsteller hierzu in Kurzgeschichten ihre Visionen einer Welt von morgen. Besonders in der ARD Mediathek hat sich der Film großer Beliebtheit erfreut. Der nächste Film dieser Reihe lautet „Ich bin dein Mensch“ von Maria Schrader.

Auch in diesem Jahr konnte sich der SWR über außerordentliche Erfolge im Genre Dokumentation freuen. Mit „The Cave – Eine Klinik im Untergrund“ wurde der SWR zum dritten Mal in Folge mit einer Koproduktion für den Academy Award („Oscar“) nominiert. Außerdem wurde der Film u. a. mit einem Emmy Award und dem Deutschen Dokumentarfilmpreis ausgezeichnet, bevor er 2021 mit einem Prix Italia geehrt werden sollte. „The Cave“ erzählt die Geschichte von Ärztinnen und Ärzten, die 2018 während des Krieges im syrischen Ost-Ghouta eine unterirdische Klinik betreiben.   

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SWR