Dabei durften wir in diesem Jahr auch in besonderem Maße das Vertrauern der Bürgerinnen und Bürger spüren: Selten wurden die Angebote des SWR stärker genutzt. In Zeiten strikter Kontaktbeschränkungen haben die Menschen die Plattformen des SWR im Radio, im Web oder auf Social Media genutzt, um sich zu verbinden, sich auszutauschen und einander Hilfsangebote zu machen. Dabei haben sie ihre Sorgen und Freuden geteilt und sich ihre Fragen rund um Corona beantworten lassen. Auch das hat uns Auftrieb gegeben und uns weiter angespornt.
Aber auch in diesem Jahr hat der SWR den Umbau zum digitalen Medienhaus der Zukunft weiter vorangetrieben und weitere Schritte unternommen, um seinem Anspruch auch in Zukunft gerecht zu werden: Der SWR will der beste Medienanbieter im Südwesten sein, dem die Menschen vertrauen – über alle Bevölkerungsgruppen und Ausspielwege hinweg.
Der SWR während der Corona-Pandemie
Zu Hochzeiten der Corona-Pandemie konnten plötzlich rund drei Viertel der Belegschaft nur noch von zu Hause arbeiten. Mitarbeitende haben provisorische Tonstudios in ihren Wohnzimmern aufgebaut und der SWR hat in Windeseile Technik umgestellt, um Gebärdensprache für Informationsangebote vom Homeoffice aus zu ermöglichen. Der SWR hat die wichtigsten Angebote zur Corona-Pandemie in Arabisch, Griechisch und Türkisch bereitgestellt. Und aus dem Stand neue Formate auf allen Ausspielwegen geschaffen, in denen beispielsweise Expertinnen und Experten aus den SWR Redaktionen Wissenschaft, Recht und Datenjournalismus Fragen rund um Corona beantwortet haben.
Dennoch ist die Kluft in unserer Gesellschaft in diesem Jahr nicht kleiner geworden – laut war die Kritik an den Corona-Maßnahmen, laut auch die Kritik am öffentlich-rechtlichen Rundfunk und seiner Berichterstattung in diesem Zusammenhang. Was die Lautstärke aber manchmal vergessen lässt: Es handelt sich bei diesen Kritikern eigentlich um eine kleine Gruppe. Nach der Entscheidung des Landtags Sachsen-Anhalt im November des Vorjahres, nicht über die Erhöhung des Rundfunkbeitrags im von der KEF empfohlenen Rahmen abzustimmen und die Erhöhung damit faktisch zu blockieren, war der Gang der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanbieter nach Karlsruhe in diesem Jahr ein folgerichtiger Schritt: Das Bundesverfassungsgericht ist dafür zuständig, das unabhängige Verfahren zur Garantie der Rundfunkfreiheit sicherzustellen.
Volle Kraft voraus
Der SWR hat dessen ungeachtet den in diesem Jahr eingeschlagenen Kurs weiterverfolgt und den Umbau zu einem zukunftsfähigen, digitalen Medienhaus unbeirrt weiter vorangetrieben. Die Basis dafür ist gelegt: Nach zehn Jahren hat der SWR 2020 seinen Einspar- und Umbauprozess abgeschlossen und die ersten Schritte des Strategieprozesses 2024 umgesetzt. Schon während des bisherigen Umbaus ist das frei gewordene Geld ausschließlich in Programmangebote geflossen, die sicherstellen, dass der SWR auch der jungen Generation dauerhaft etwas anzubieten hat. Allein 60 neue, digitale Produkte hat der SWR in diesem Jahr aus der Taufe gehoben. Der in diesem Jahr neu gegründete Bereich Innovation und Digitale Transformation (IDT) bündelt digitale Kompetenz im SWR, um Userinnen und Usern dauerhaft das beste Nutzungserlebnis zu gewährleisten. Dieses Ziel verfolgt auch das Innovationslabor SWR X Lab, das der SWR in diesem Jahr an den Start gebracht hat. Das alles prägt das erste Jahr der digitalen Transformation, die der SWR bis 2024 anstrebt.
Höchste Kompetenz auf allen Ausspielwegen
Damit wird der SWR zentralen Nutzungsbedürfnissen gerecht: Immer mehr Nutzerinnen und Nutzer rufen Inhalte im Netz ab, öffentliche Debatten und demokratische Meinungsbildung findet auch in den sozialen Medien statt. Der SWR ist aktiver Teil des öffentlichen Diskursraums und liefert den Stoff für eine faktenbasierte Meinungsbildung. Die Neuaufstellung der Nachrichtenmarke SWR Aktuell unterstützt diesen Prozess und garantiert mit einem starken Fokus auf der Online-Berichterstattung gut recherchierte Informationen und Hintergründe auch im nonlinearen Bereich.