Amtszeit: 22. Juli 1948 – 21. Juli 1949 (Radio Stuttgart)
Erich Roßmann wurde am 10. Januar 1884 in Pößneck in Thüringen geboren. Er arbeitete zunächst als Kaufmannsgehilfe, dann als Redakteur bei sozialdemokratischen Tageszeitungen, zuletzt bei der Stuttgarter „Schwäbischen Tagwacht“.
Nach 1918 wurde er Direktor des Württembergischen Landesversorgungsamtes, übernahm den Landesvorsitz seiner Partei und vertrat Württemberg als Abgeordneter der SPD im Reichstag: Alle drei Funktionen übte er bis zum Ende der Weimarer Republik aus.
Er war 1933 im KZ Heuberg und 1944 im KZ Sachsenhausen jeweils für einige Wochen interniert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Roßmann Generalsekretär des Länderrats der amerikanischen Besatzungszone, einer Clearingstelle zwischen amerikanischer Militärregierung und den Ministerpräsidenten der Länder der amerikanischen Zone. Am 22. Juli 1948 beriefen ihn die Amerikaner als Nachfolger von Fritz Ermarth zum Intendanten von Radio Stuttgart. Am 22. Juli 1949 wurde der Sender in deutsche Hände übergeben.
Bis zum Amtsantritt Fritz Eberhards am 1. September 1949 leitete Roßmann kommissarisch die Intendantengeschäfte der neuen Anstalt des öffentlichen Rechts.
Erich Roßmann starb am 29. September 1953 in Meran.