Peter Schell ist tot. Der Schauspieler, der 27 Jahre lang den „Karl Faller” in der SWR Schwarzwaldserie „Die Fallers” verkörperte, starb am 22. Juli 2021 nach schwerer Krankheit in seiner Wahlheimat Baden-Baden.
„Fallers”-Schauspieler der ersten Stunde
Peter Schell gehörte zum „Fallers”-Cast der ersten Stunde. Schon in der ersten Folge der SWR Schwarzwaldserie, die am 25. September 1994 ausgestrahlt wurde, spielte der gebürtige Schweizer – damals noch an der Seite von Lukas Amann als Großvater Wilhelm Faller – den eigensinnigen, manchmal cholerischen aber liebenswerten Jungbauern Karl Faller, der den malerischen Schwarzwaldhof von seinem Vater Hermann (Wolfgang Hepp) und damit eine große Verantwortung übernahm. Peter Schell spielte die Rolle des Karl mit großem Engagement. Das ging sogar so weit, dass er sich auf dem Original-„Fallerhof” einquartierte, um zu lernen und zu spüren, was es bedeutet, ein Schwarzwaldbauer zu sein. Schell sagte über seine Rolle: „Natürlich ist mir die Figur des Karl ans Herz gewachsen, sonst könnte ich ihn nicht über ein Viertel Jahrhundert schauspielerisch verkörpern. Vielleicht ist er manchmal etwas zu ‚grantlig‘, vor allem seinem Vater oder Bruder gegenüber. Besonders gefällt mir aber sein Witz und sein trockener Humor. Geschichten, in denen das zur Geltung kommt, spiele ich besonders gern.” Peter Schell wurde 64 Jahre alt.
Biografie Peter Schell
Schell studierte von 1978 bis 1981 am Konservatorium Bern. Seine Vorbilder waren Shakespeare und Brecht. Er betrachtete es als Glück, an der Schauspielschule in Bern vom Brecht-Schüler Hans Gaugler unterrichtet worden zu sein. Nach erfolgreichem Abschluss verbrachte er sieben Jahre an verschiedenen Theatern, unter anderem an der Städtischen Bühne Quedlinburg, dem Theater Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz) und dem Bergtheater Thale. Es folgten Engagements an den Städtischen Bühnen Nürnberg und am Theater Nordhausen.
Seit 1994 arbeitete Peter Schell als freischaffender Schauspieler in Film und Fernsehen. Neben seiner Rolle in „Die Fallers – Die SWR Schwarzwaldserie“ war er unter anderem in „Die Wache“ (RTL), „Der Serienkiller“ (ZDF), „Der Traum von der Freiheit“ (SWR), „Unser Charly“ (ZDF) oder „Hallo, Onkel Doc!“ (Sat.1) zu sehen. Schell spielte auch an verschiedenen Theatern und absolvierte Soloauftritte und Lesungen. Er lebte zuletzt in Baden-Baden und gab Workshops über integratives Atmen sowie Tulayoga-Behandlungen. Seit 1997 war Peter Schell außerdem Mitglied im Kuratorium der „Deutschen Kinderkrebsnachsorge – Stiftung für das chronisch kranke Kind“ in Tannheim bei Villingen-Schwenningen, die sich für schwerkranke Kinder und ihre Familien einsetzt.
SWR Intendant Kai Gniffke zum Tod Peter Schells
SWR Intendant Kai Gniffke trauert um das „Fallers”-Ensemble-Mitglied erster Stunde: „Der Tod von Peter Schell macht mich tieftraurig. Seit 1994 war er nicht nur Mitglied der Familie Faller, sondern auch ein Teil des SWR. Alle im Südwestrundfunk trauern heute um ein Familienmitglied.“
Wie geht es weiter mit den „Fallers”
Die „Fallers”-Fans werden ihren „Karl” noch rund ein Jahr lang in der Serie sehen können, da der SWR die Folgen weit im Voraus produziert. Wer seine Nachfolge als Bauer des „Fallerhofs” antritt, wird erst bekannt gegeben, wenn es an der Zeit ist.
„Die Fallers – Die SWR Schwarzwaldserie“
Jeden Sonntag, 19:15 Uhr, SWR Fernsehen
Programmänderung im SWR Fernsehen
Im Gedenken an Peter Schell zeigt das SWR Fernsehen am 25. Juli 2021 folgende Sendungen:
16:00 Uhr Die Fallers: Mutige Schritte (Folge 1101)
16:30 Uhr 25 Jahre „Die Fallers“ – Die schönsten Geschichten
23:20 Uhr Fallers Privat
23:50 Uhr Die Fallers: Der Melkroboter (Folge 949)
00:20 Uhr Die Fallers: Mutige Schritte (WH)
00:50 Uhr Die Fallers (WH 19:15 Uhr)
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