Intim und aufschlussreich: Die dreiteilige Dokureihe für „ARD Wissen: Mein Körper“ zeigt, wie Brüste, Vulva und Penis unser Selbstbild, unsere Beziehungen und unsere Sexualität prägen. Machen Brüste eine Frau aus? Warum ist die Vulva so tabu? Und wie viel Penis braucht der Mann? Die Dokureihe zeigt überraschende Erkenntnisse aus der Wissenschaft und erzählt berührende Geschichten. Brüste, Vulva und Penis – Bestimmen sie wirklich, wer wir sind? Alle drei Teile sind ab dem 18. November in der ARD Mediathek abrufbar.
Meine Brüste – Was soll der Hype?
Hip-Hop-Tänzerin Jenna hat, was für viele der Inbegriff von weiblicher Schönheit ist: große Brüste. „Schon in der Schule hieß es, ich hätte einen Titten-Bonus. Mich hat das verunsichert. Es würde uns besser gehen, wenn wir Brüste nicht so sexualisieren“, sagt Jenna. Biomechanikerin Nicola Renwick betrachtet Brüste in ihrer Forschung nicht als Sexualobjekt, sondern als „wabernde Masse“ – beim Laufen können Brüste denselben Kräften ausgesetzt sein wie ein Formel-1-Fahrer. Im Leistungssport wird das oft noch nicht berücksichtigt: „Ein Sport-BH ist für mich unersetzlich, er ist wichtiger Teil unserer Arbeitskleidung“, erklärt die Fußballerin und Welttorhüterin Almuth Schult.
Irgendwie besonders sind unsere Brüste schon: Üblicherweise haben Säugetiere nur dann sichtbare Brüste, wenn sie auch Jungtiere haben. Beim Menschen haben sie sich hingegen zu einem ständig sichtbaren Merkmal entwickelt. Den gesellschaftlichen Erwartungsdruck, der mit ihnen verbunden ist, spürt Luise deutlich: Sie hat mit Anfang 30 ihre Brüste durch Krebs verloren und sich ganz bewusst gegen einen Wiederaufbau entschieden. Ohne Brust weiblich und schön – geht das?
Meine Vulva – Warum so tabu?
Schamlippen, Schamhügel – schon die Begriffe zeigen, wie tabu die Vulva ist. „Viele Menschen kennen das weibliche Genital nicht so in seiner Komplexität, und das ist ein Skandal, ein medizinischer Skandal und auch ein gesellschaftlicher Skandal“, sagt Gynäkologin Prof. Mandy Mangler. Vulva und Vagina sind nicht das Gleiche. Und das weibliche Pendant zum Penis ist nicht die Vagina, sondern die Klitoris – das zentrale Lustorgan. „Worauf hast du Lust?“ Diese Frage wurde Paulita Pappel das erste Mal an einem Porno-Set gestellt – und damals wusste die heute 36-jährige Erfolgsautorin keine Antwort auf diese Frage. Die queere und sexuell neugierige Frau war gerade aus Spanien nach Berlin gezogen, um sich „auszutoben“. Als Pornodarstellerin hat sie ihre Lust entdeckt und gelernt, diese auch auszuleben. Warum wissen wir so wenig über das äußere weibliche Genital? Und wie wirkt sich das auf Sexleben, Gesundheit und Selbstbild aus? Der Film rüttelt an einem Tabu und holt die Vulva aus dem Schambereich.
Mein Penis – Wie viel Penis braucht der Mann?
„Da waren junge Männer, Anfang 20-jährige Soldaten, beidseits Beine verloren, aber eben auch den Penis verloren. Und die haben durch die Bank weg alle gesagt: Das mit den Beinen ist bei weitem nicht so ein schlimmes Problem. Aber ohne den Penis wollen sie nicht leben“, berichtet Urologin Dr. Saskia Morgenstern aus ihrer Praxis. Lieber ohne Beine als ohne Penis leben? Spätestens dann, wenn er nicht so funktioniert oder so aussieht wie er soll, zeigt sich, wie identitätsprägend der Penis ist. Der Film begleitet drei sehr unterschiedliche Männer, die offen über ihr Verhältnis zum Penis und ihre Probleme mit ihm berichten. Wie dürfen und sollen Mann und Penis heute sein? Und braucht es überhaupt immer einen Penis, um ein Mann zu sein?
“ARD Wissen: Mein Körper”
Ab 18. November stehen alle drei Teile in der ARD Mediathek zum Abruf bereit:
„Mein Körper. Meine Brüste – Was soll der Hype?“
„Mein Körper. Meine Vulva – Warum so tabu?“
„Mein Körper. Mein Penis – Wie viel Penis braucht der Mann?“
Die drei Dokus sind Produktionen des SWR für ARD Wissen von den Autorinnen Sarah Schommer, Britta Thein und Andrea Wiehager-Philippi sowie dem Autor David Hohndorf.
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