In der 90-minütigen Teams-Schalte trafen sich Wissenschaftler*innen, Studierende und Kommunikationsbeauftragte des KIT – eine Exzellenzuniversität mit 24.000 Studierenden und eine der größten Wissenschaftseinrichtungen Europas – mit SWR Verantwortlichen aus den Bereichen Innovation, Digitalisierung und Datenjournalismus. Zum ersten Mal war dabei das Studio X in Baden-Baden Veranstaltungslocation und bot eine anregende Atmosphäre, um über Medien im digitalen Wandel, die Arbeit des SWR X Labs, die Aufgaben von Datenjournalist*innen und den Einsatz von künstlicher Intelligenz zu diskutieren.
Mitschnitt KIT trifft SWR
Gezielter Erfahrungsaustausch
Thomas Dauser, Leiter des Bereichs Innovationsmanagement und Digitale Transformation (IDT), fasst den Kern der Veranstaltung zusammen: „Innovation braucht ein gutes, vielfältiges Ökosystem. Es sind oft die Anregungen von außen, die dem Denken eine neue Richtung geben. Meine Erfahrung: Ein gezielter Erfahrungsaustausch nützt immer beiden Seiten. Am Ende stehen zumindest bei mir immer neue Gedanken und konkrete Projektideen in meinem Notizbuch.“
Wichtiger Schwerpunkt war auch die Arbeit des SWR X Lab als Innovationstreiber nach innen und außen. Vanessa Wormer, Leiterin des Innovationslabors: „Das SWR X Lab ist als Innovationslabor stets auf der Suche nach spannenden Partnern aus Wissenschaft, Gesellschaft und Industrie. Eine Veranstaltung wie „Hochschule trifft SWR“ ermöglicht uns die Vernetzung mit engagierten Forscher*innen, so dass wir bei unseren vielfältigen Innovationsprojekten zur richtigen Zeit potentielle Partner aus der Region und darüber hinaus vor Augen haben.“
Bildergalerie mit Statements von Teilnehmenden
Interessiert verfolgten die Gäste aus dem KIT den Vortrag von Christian Hufnagel über die Arbeit des SWR Audio Labs. Ein kleines Team arbeitet dort am Radio der Zukunft und auch daran, wie künstliche Intelligenz die Programm-Macher im Alltag unterstützten kann. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den Infotainment-Angeboten im „vernetzten“ Auto - alles rund ums Thema Connectivity, Sprachsteuerung und Personalisierung. Johannes Schmid-Johannsen zeigte, wie die Datenjournalisten im SWR mit wissenschaftlichen Methoden an fakten- und evidenzbasierten Inhalten arbeiten – in Corona-Zeiten ob der riesigen Datenmengen, die täglich analysiert und verständlich dargestellt werden müssen, eine besondere Herausforderung.
Über den inhaltlichen Austausch hinaus präsentierte sich der SWR mit Karolin Wratil und Larissa Weil aus dem Personalmarketing auch als interessanter Arbeitgeber für Studierende und Absolventen*innen. Zugeschaltet waren auch zahlreiche SWR Mitarbeiter*innen, die einst am KIT studiert hatten – und zeigten damit viele Möglichkeiten, die wissenschaftliche Ausbildung mit Zukunftsfeldern im SWR zu verknüpfen.
Künstliche Intelligenz im Radio?
In der angeregten Diskussion, zuerst in großer Runde und danach noch in separaten Besprechungsräumen, kamen viele interessante Projektideen zur Sprache. Eine davon lieferte Prof. Michael Decker, Professor für Technikfolgenabschätzung und Leiter des Bereichs „Informatik, Wirtschaft und Gesellschaft“ am KIT: „Ich habe diese Woche zufällig ein Interview mit einem jungen Radio-Moderator in einer Abendsendung gehört. Der Moderator meinte, dass er abends deutlich mehr experimentieren könne, weil die Radio-Hauptnutzungszeit morgens ist. Nun wollte ich fragen, wie weit kann man da gehen? Könnte man eine von Künstlicher Intelligenz moderierte Sendung machen? Vielleicht auch in der Nacht? Wir hätten hier auch wissenschaftliche Partner, die an solch einem Projekt mitarbeiten würden.“ Die Antwort von Thomas Dauser, Leiter IDT: „Sehr spannend, kaufen wir!“
Fazit: Spannende Projektideen mit Potenzial
Das Fazit nach zwei Stunden Videokonferenz: Gelungene Veranstaltung mit konstruktiver Diskussion und vielen Impulsen, sich weiter zu vernetzen und Kooperation auf den Weg zu bringen.