Der Tod ist eine Überforderung des Menschen, der vermutlich nur mit einer Kultur der Ungenauigkeit beizukommen ist. Diese lehrt uns, Dinge zu übersehen, die wir sehen oder zumindest erahnen. Sie entschärft die bitteren Härten des Lebens durch Geschichten, Hinzufügungen und Weglassungen. Derlei Verzerrungen lassen Vieles im Unklaren. Die Ungenauigkeit ist ein Trostspender, und wenn die Wahrheit des Todes unerträglich wird, dann darf man sich bei zahlreichen beschwichtigenden Hilfskonstruktionen ausruhen. Ein Vortrag des Philosophen Franz Josef Wetz.