Wie selbstverständlich schleichen sich immer öfter Anglizismen geschmeidig in unsere Sprache ein, Wörter wie „cool“ oder „Cookies" gehören schon zu unserem Alltagsgebrauch. Aber es kommt auch vor, dass englische Wörter eingedeutscht werden. „Ich bin fein damit“ ist solch ein Beispiel aus der Jugendsprache, das auch in der People-Presse und auf Social-Media zu finden ist. Und das sich durch den Einzug in den allgemeinen Sprachgebrauch bereits wieder aus der Jugendsprache zurückzuziehen scheint.
Eigentlich ist das englische „I'm fine with that“, auf das die deutsche Formulierung wohl anspielt, nicht korrekt übersetzt. „Ich bin einverstanden“ müsste man vielmehr sagen. Und dennoch weiß man sofort: „Ich bin fein damit“ ist der sprachlich etwas ungelenke Ausdruck der Zustimmung oder Übereinstimmung. Der Medienwissenschaftler Prof. Bernhard Pörksen sieht in der Dominanz des Englischen einen unglaublichen Motor der sprachlichen Transformation.
Wort der Woche Nonpology - erklärt von Bernhard Pörksen
Wer kennt nicht die Situation, sich für sein Fehlverhalten entschuldigen zu müssen oder aber eine Entschuldigung von seinem Gegenüber zu erwarten. Im Englischen heißt das Wort für Entschuldigung „apology“. Es gibt aber auch den Anglizismus Nonpology - und was es damit auf sich hat, erklärt der Medienwissenschaftler Prof. Bernhard Pörksen von der Universität Tübingen.
Wort der Woche Othering - erklärt von Annette Klosa-Kückelhaus
Von Othering (engl.: other = anders) spricht man, wenn sich eine Person oder Gruppe von einer anderen abgrenzt, indem sie diese als andersartig oder fremd beschreibt. Dies kann im religiösen oder ethnischen Kontext erfolgen, aber auch eine Abgrenzung aufgrund der sexuellen Orientierung eines Menschen sein - bis hin zu antisemitischen oder rassistischen Intentionen.
„Woher kommst du?“ - Hinter dieser Frage kann natürlich einfach auch nur Neugierde und echtes Interesse am Gegenüber stecken. Doch je nachdem, wem diese Frage gestellt wird und aus welchen Beweggründen, kann bei ihr auch Ausgrenzung oder Diskriminierung mitschwingen. Etwa, wenn sich die Frage an Menschen mit dunkler Hautfarbe oder einem ungewöhnlichen Namen richtet.
SWR Kultur am Samstagnachmittag Wort der Woche – Neue Wortschöpfungen aus der Alltagssprache
Immer neue Wörter schießen, brodeln und ploppen hervor aus der Alltagssprache. Annette Klosa-Kückelhaus vom Leibniz-Institut für Deutsche Sprache, Sandra Richter vom Literaturarchiv Marbach, Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen und weiter Expert*innen erklären, was die Neuschöpfungen bedeuten.