Bruchfestes und elastisches Holz
Der Hickory - ein nordamerikanischer Nussbaum – weckte einst große Hoffnungen: Sein ebenso bruchfestes wie elastisches Holz eignet sich hervorragend für Axt-Stiele, Skier, Golfschläger - oder Polizeiknüppel.
Doch Hickory wächst sehr langsam. Das machte ihn wirtschaftlich uninteressant. Versuchspflanzungen vom Ende des 19. Jahrhunderts wurden vor Jahrzehnten schon aufgegeben. Jetzt hat man die vergessenen Bestände wiederentdeckt.
Widerstandsfähiger und gegen Trockenheit resistenter Baum
Bei Karlsruhe und Rastatt werden die "deutschen Hickorys" nun wissenschaftlich untersucht. Sie überstanden alle Orkane der letzten 120 Jahre, und sie sind gegen Trockenheit resistent. Das macht den Hickory wieder attraktiv - in Zeiten des Klimawandels.
Revival: Golf mit Schlägern aus Hickory-Holz
Hickory gab sein Entree einst auf Golfplätzen. Heute gibt es wieder Spieler, die nicht mit modernen Schlägern aus Graphit spielen, sondern zu den alten Schlägern aus Hickory-Holz greifen.
Mit einem Hickory-Schläger, der 90 oder 100 Jahre alt ist, lässt sich so Golf spielen, wie an dem Tag, als er die Werkstatt des Schlägermachers verließ. Es ist erstaunlich, aber ein Tropfen Leinöl einmal im Jahr hält das Hickory-Holz frisch. Es bricht nicht.
Golf spielen wie vor 100 Jahren
Hickory Golf Enthusiasten gibt es überall auf der Welt. Sie treffen sich zu Turnieren, tragen dann Knickerbocker und Schiebermützen, spielen ihr Spiel und fühlen sich wie Zeitreisende in die Vergangenheit. In Schottland gibt es sogar einen Golfplatz, den man nur mit antiken Schlägern bespielen darf: Kingarrock auf der Halbinsel Fife, betrieben vom National Trust for Scotland.
SWR 2018