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Der 9. November – Ein "Schicksalstag“ der Deutschen

Stand
Autor/in
Wolfgang Niess

Am 9. November 1989 fiel die Berliner Mauer, am 9. November 1938 war die Reichspogromnacht, am 9. November 1923 kam es zum Hitlerputsch, der 9. November 1918 gilt als Beginn der parlamentarisch-demokratischen Republik. Kein anderes Datum in der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts hat derart gegensätzliche Emotionen hervorgerufen und kontroverse Diskussionen ausgelöst. Wie sollen wir mit dem Datum umgehen, wie wird man seiner Komplexität gerecht? Ein Vortrag des Historikers Dr. Wolfgang Niess.

Dr. Wolfgang Niess ist Historiker, er hat ein Buch zum Thema geschrieben, es heißt: "Der 9. November – Die Deutschen und ihr Schicksalstag" und ist im Beck-Verlag erschienen.

9.11.1918 Ausrufung der Republik durch Philipp Scheidemann

9.11.1918 | Der SPD-Politiker Philipp Scheidemann spricht vor Abgeordneten und Soldaten. Scheidemann war einer der Führer der Novemberrevolution, später erster Reichskanzler der Weimarer Republik. Die Rede hat er mehr als ein Jahr später im Januar 1920 aufgezeichnet. Das Foto wurde nachgestellt.

9.11.1938 Hitler in der Reichspogromnacht

9.11.1938 | Am 9. November 1938 um Mitternacht vereidigt Adolf Hitler in München den neuen Jahrgang der SS-Verfügungstruppen und der Totenkopfbände. Seine Rede erinnert daran, dass es kein Zufall ist, dass die Pogrome auf den gleichen Kalendertag fallen wie die Ausrufung der Republik 20 Jahre zuvor. Und wie sehr Hitler im 9. November seinen persönlichen Kampftag sieht. Hitler erinnert an den Sturz der Monarchie und die Kapitulation 1918, die er als Schande und Volksverrat bezeichnet. Und er erinnert an seinen gescheiterten Putsch in München, den er damals auch schon bewusst am 9. November 1923 plante. Genau im Gedenken an jenen Putsch hatte sich die NSDAP-Führung ja an jenem Abend auch auf dem Odeonsplatz getroffen. Schon vor Hitler hatte Goebbels in einer Hetzrede erklärt, dass sich die Partei antijüdischen Aktionen nicht in den Weg stellen werde. Im Anschluss ergingen die Anweisungen an die SA und die Gaupropagandaleitungen zur Zerstörung der Synagogen und jüdischer Geschäfte. Als gegen Mitternacht Hitler spricht und die neuen SS-Rekruten vereidigt, brennen bereits die ersten Häuser. Angekündigt wird Hitler vom Reichsführer der SS Heinrich Himmler. Auf das, was in dieser Nacht noch geschehen würde, geht Hitler nicht ein.

Archivradio Der Reichstag vor Hitler – Die Weimarer Parlamentsdebatten

Das SWR2 Archivradio präsentiert Mitschnitte von Reichstagsdebatten der Weimarer Republik von 1930 bis zur Machtergreifung 1933. In keinem anderen Tondokument wird so deutlich, wie und woran die Republik zerbrach.

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Archivradio-Gespräch Das letzte Jahr der DDR – Der Weg zur Wiedervereinigung

Die Mauer ist weg. Die DDR soll eine Demokratie werden. Doch gleichzeitig locken D-Mark und die Idee einer schnellen Wiedervereinigung. Stationen der Einheit in Originaltönen.

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Wolfgang Niess