Als das Frankfurter Kammerspiel die Inszenierung von Rainer Werner Fassbinders Theaterstück "Der Müll, die Stadt und der Tod" plant, besetzen Demonstranten am 31.10.1985 die Bühne und verhindern die Aufführung. Vor allem Mitglieder der jüdischen Gemeinde in Frankfurt protestieren gegen das Stück.
Sie empfinden das Stück als antisemitisch, da im Mittelpunkt ein als "reicher Jude" bezeichneter Immobilienspekulant steht. Viele sehen in dieser Figur eine Anspielung auf den damaligen Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde Ignatz Bubis. Bubis selbst ist ebenfalls unter den Demonstranten. Daniel Cohn-Bendit, Mitglied der Grünen und ebenfalls Jude, zeigt Sympathie für die Demonstranten, hält ein Verbot des Stückes aber für falsch.
17.7.1995 Ignatz Bubis mag sich nicht an Rabbinerin gewöhnen
17.7.1995 | Ignatz Bubis, Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland, erklärt 1995 in einem Interview, warum er keine Rabbinerin in jüdischen Gemeinden akzeptieren will.
13.8.1999 Ralph Giordano zum Tod von Ignatz Bubis
13.8.1999 | Ignatz Bubis ragte unter den Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland heraus. Doch kurz vor seinem Tod äußerte er sich sehr resigniert: Er habe weniger erreicht, als er sich vorgenommen hatte. Bubis starb am 13. August 1999. Zunächst ein Ausschnitt aus seinem letzten Interview, anschließend ein Gespräch mit dem Schriftsteller Ralph Giordano – eine Stunde, nachdem Bubis‘ Tod bekannt wurde.