9.7.1952

SED beschließt planmäßigen Ausbau des Sozialismus

Stand
Autor/in
SWR2 Archivradio
Moderator/in
Gábor Paál
Gábor Paál

Die DDR ist in ihrem dritten Jahr, die Macht der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) fest etabliert. Am 9. Juli 1952 findet die zweite Parteikonferenz statt. Stalin und Mao Tse-tung gehören dem Ehrenpräsidium an.

Walter Ulbricht: DDR bereit für den Sozialismus

Die DDR sei nun so weit, verkündet SED-Generalsekretär Walter Ulbricht. Der planmäßige Aufbau des Sozialismus könne beginnen. So wird es die Partei dann auch beschließen.

Ulbricht erhält für seine Ankündigung frenetischen Beifall. Hier der entscheidende Auszug aus seiner Rede.

Quelle: DRA

Gründung der DDR

7.10.1949 Die DDR bekommt eine Verfassung

7.10.1949 | Als die provisorische Volkskammer der DDR am 7. Oktober 1949 ins Leben gerunfen wird, wird Johannes Dieckmann ihr Präsident. Seine wichtigste Aufgabe an diesem Tag ist es, die Abgeordneten über die neue Verfassung der DDR abstimmen zu lassen.

11.10.1949 Großer Fackelzug zur Wahl von DDR-Präsident Wilhelm Pieck in Berlin

11.10.1949 | In ihren Anfängen hatte die DDR einen offiziellen Präsidenten, das war Wilhelm Pieck (1876 - 1960). Ins Amt gewählt wurde er am 11. Oktober 1949, vier Tage nach Staatsgründung. Zu diesem Anlass veranstaltete die Freie Deutsche Jugend FDJ einen großen Fackelzug. FDJ-Vorsitzender war der spätere Staatsratsvorsitzende Erich Honecker.
Mehrere zehntausend FDJ-Mitglieder (die FDJ selbst sprach von 200.000, aber die Zahl ist nicht belegt) marschierten an der Ehrentribüne vor der Berliner Humboldt-Universität vorbei.
Sowohl in der Reportage von der Wahl als auch in der Übertragung des Fackelzugs ist Margot Feist zu hören – besser bekannt unter ihrem späteren ehelichen Namen Margot Honecker. Sie gratuliert Pieck öffentlich im Namen der Pionierorganisation Ernst Thälmann zu seiner Wahl und überreicht ihm einen Blumenstrauß. Am Ende der Aufnahme vom Fackelzug äußert sie sich noch einmal.
In Moskau, wo die Staatsgründung der DDR eigentlich orchestriert wurde, stieß der Fackelzug auf Skepsis. Denn 1933 gab es schon einmal einen Fackelzug der NSDAP unter den Linden. Jetzt wieder einer – wie soll das zum Bild eines antifaschistischen Staates passen? Doch Walter Ulbricht und Erich Honecker argumentierten, Fackelzüge seien nun mal deutsche Tradition – so ließ Moskau sie gewähren. Und so wurde das Ereignis im DDR-Rundfunk übertragen.
Erich Honecker und Margot Feist kannten sich zu dem Zeitpunkt noch nicht näher. Sie lernten sich erst zwei Monate später kennen, als beide als Mitglieder einer DDR-Delegation zu den Feierlichkeiten von Stalins 70. Geburtstag nach Moskau reisten.

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