14.7.1954

Krebsforschung: Gerhard Domagk über Chemotherapie als neue Hoffnung

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SWR2 Archivradio

Welche Substanzen fördern Krebs? Welche verhindern ihn? Bei diesen Fragen stand man in den 1950er-Jahren ganz am Anfang.

Zigaretten könnten ein Hauptgrund für den drastischen Anstieg an Lungenkrebserkrankungen sein. Diese damals noch erstaunliche These vertritt der Bakteriologe Gerhard Domagk auf der Nobelpreisträgertagung in Lindau im Juli 1954. Vor allem spricht er darüber, wie sich Krebs möglicherweise mit Medikamenten – sprich mit Chemotherapie – bekämpfen lässt.

Chemotherapie – mit diesem Begriff wurden früher generell auch Antibiotikabehandlungen gegen Infektionskrankheiten wie die Tuberkulose bezeichnet. Denn das Prinzip ist dasselbe: Medikamente werden eingesetzt, um unerwünschte Zellen zu bekämpfen.

Nobelpreis 1939: Hitler verbot die Annahme

Den Nobelpreis bekam Domagk 1939, weil er in den 1930er-Jahren Sulfonamide als Wirkstoffe gegen Infektionen entwickelte. Doch Adolf Hitler hatte verboten, dass deutsche Forscher den Nobelpreis annehmen. So konnte Domagk erst nach dem Krieg nach Stockholm fahren und ihn entgegennehmen. Zu diesem Zeit widmete er sich bereits dem Kampf gegen Krebs.

de Hevesy (Nobelpreis für Chemie 1943), der englische Chemiker Frederick Soddy (Nobelpreis für Chemie 1921) und der Schweizer Chemiker Paul Hermann Müller (Nobelpreis für Medizin 1948) beim Nobelpreisträgertreffen in Lindau am Bodensee 1954
Der deutsche Bakteriologe Gerhard Domagk (Nobelpreis für Medizin 1939), der ungarische Chemiker George de Hevesy (Nobelpreis für Chemie 1943), der englische Chemiker Frederick Soddy (Nobelpreis für Chemie 1921) und der Schweizer Chemiker Paul Hermann Müller (Nobelpreis für Medizin 1948) beim Nobelpreisträgertreffen in Lindau am Bodensee 1954

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