Ziel der Veranstaltungsreihe „Hoffnungslos? Über Krise und Utopie“ am Ernst-Bloch-Zentrum Ludwigshafen sei es, nach einer konkreten Utopie und nach Handlungsoptionen zu fragen, sagt die Mitorganisatorin Natalie Kunter im SWR2 Gespräch.
Schon immer mussten Menschen mit Krisen umgehen
Der Philosoph Ernst Bloch habe mit seinem Hauptwerk „Das Prinzip Hoffnung“ die Philosophie für unsere Gegenwart schlechthin geschaffen, ist Kunter überzeugt. Zunächst gelte es aber erstmal zu überprüfen, ob die Situation wirklich so aussichtslos sei, wie sie scheine, betont sie.
Zukunftsängste, Weltuntergangsstimmung oder apokalyptische Vorstellungen seien auch ein historisches Phänomen: schon immer hätten Menschen schwere Krisen durchlebt, auch damit hätten die Menschen umgehen müssen.
Blochs „Prinzip Hoffnung“ ist eine Philosophie für unsere Zeit
Ernst Blochs Werk „Das Prinzip Hoffnung“ sei das Werk für unsere Zeit, meint Kunter, denn Gedanke seiner Hoffnungsphilosophie sei es, dass jeder Mensch utopisches Potenzial in sich trage. Die Hoffnung sei also von jeher das Wesen des Menschen, „das ihn antreibt, das Gegebene dieser Welt zu überschreiten und immer wieder neue Fragen an diese Zukunft zu stellen“.
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