So zahlreich die Burgen sind, so unterschiedlich ist auch ihre Bezeichnung. Je nach Burgherr, Form oder Lage bestimmt sich der Burgentyp. Von der Reichsburg, Ministerialenburg, Hochadelsburg oder Stadtburg, über die Kastellburg, bis hin zur Höhenburg, Niederungsburg, Felsenburg oder Wasserburg ist das Burgenspektrum riesig.
Aber ob nun ein bestimmter Burgentyp fasziniert, oder einfach nur das mächtig trutzige Erscheinungsbild, kann bei den folgenden Burgen jeder für sich selbst herausfinden.
Burgen in Rheinland-Pfalz
Burgen in Baden-Württemberg
Burg Rheinstein
Die Burg Rheinstein gilt als die erste wiederaufgebaute Burg des 19. Jahrhunderts. Prinz Friedrich von Preußen verlieh der mittelalterlichen Burgruine 1825 neuen Glanz, etwa durch hochwertige Glasfenster oder Möbel. Ein Museumsbesuch ist von Mitte März bis 1. November möglich.
Burgen Katz und Maus
Spinnefeind waren sich die Burgherren der Burgen Katz und Maus im Mittelrheintal; daher auch ihr Name aus dem Volksmund. Der Konflikt zwischen den Kurtrierern und den Grafen von Katzenelnbogen spitzte sich zu, als sich die Grafen in ihrer Zollabfertigung bedroht fühlten.
Mit der Burg Neukatzenelnbogen wollten sie ein Gegengewicht zur Burg Deuernburg, der heutigen Burg Maus, schaffen. Auch heute noch thront sie mächtig über dem Rhein und scheint wie eine Katze zum Sprung auf den Rheinzoll ansetzen zu wollen.
Die Burg Maus soll ihren Spottnamen wohl von den Grafen Katzenelnbogen erhalten haben. Seit 2002 ist sie Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal.
Burg Pyrmont
Romantisch auf einem mächtigen Schieferfelsen über einem rauschenden Wasserfall gelegen, ist die Burg Pyrmont gerade prädestiniert als Hochzeitskulisse.
Nach einem üppigen Mahl lädt ein Wanderweg auf die Höhen des Maifelds ein. Von oben kann man bis zu den Vulkankegeln der Osteifel blicken. 2015 wurde der Wanderweg zum schönsten Deutschlands gekürt.
Burg Eltz - Die Märchenburg im Eifelwald
Die Burg Eltz mit ihren vielen kleinen Türmen und Erkern gehört zu den wenigen Burgen in Europa, die niemals zerstört wurden. Auf einem Felsen thront sie erhaben in einem Nebental der Mosel nahe Mayen.
Das Innere der Burg kann man zwischen April und November während einer dreiviertelstündigen Führung besichtigen. Als besonderes Highlight gilt die Rüst- und Schatzkammer.
Burgen in Baden-Württemberg
Hochburg bei Emmendingen
Die Fortschrittlichkeit der Burg Emmendingen zeigt sich in ihren ovalen Befestigungsringen. Denn mit der Weiterentwicklung der Waffen reichten hohe Mauern, ein tiefer Burggraben und Bergfriede wie im Mittelalter nicht mehr zur Verteidigung aus.
Ab etwa 1533 wurde die mittelalterliche Adelsburg zu einer Schloss- und Festungsanlage im Stil der Renaissance umgebaut.
Burg Rötteln
Beim Erklimmen der Burgruine erschließen sich Schicht für Schicht die einzelnen Etappen der mittelalterlichen Bau- und Wehrtechnik: erst der Kapf, ein sternförmiges Plateau vor der äußeren Burgmauer, dann die Vorburg mit einem doppelten Mauerring sowie fünf runden Türmen und mächtigen Torbauten und schlussendlich der Kern der Anlage, die Oberburg, die nur über eine schmale Brücke zu erreichen ist.
Diese Zugbrücke ist auch Anlass für eine Spukgeschichte. Eine Hofdame soll seinerzeit die Erbauer der Burg zu immer größerer Eile angetrieben haben und deswegen verwünscht worden sein. Nun geistert sie auf der Zugbrücke herum, seufzt und versucht Vorbeifahrende heranzulocken.
Burg Rotwasserstelz
Nicht zu verwechseln mit Burg Rotwasserstelz, die auch Schloss Rötteln genannt wird. Erbaut wurde sie von der Adelsfamilie von Weißwasserstelz. Etwa zwei Kilometer flussaufwärts errichteten sie ihr erstes Domizil, Burg Weißwasserstelz. Diese war größer und mächtiger als Burg Rotwasserstelz.
Aber auch dieser Sitz schien ihnen nicht auszureichen, sodass sie noch für eine kleinere Burg auf der Rheininsel verantwortlich sein sollen, nämlich für Schwarzwasserstelz, gegenüber von Burg Weißwasserstelz.
Festungsruine Hohentwiel
Mit neun Hektar Fläche gehört der Hohentwiel zu den größten Festungsruinen Deutschlands. Von oben kann man über den Bodensee bis zur Gipfelkette der Schweizer Alpen blicken.
Im "Willkommbuch" mit feinstem Züricher Papier und Ledereinband aus dem 17. Jahrhundert fanden sich rund 900 Reime und Sprüche von Besuchern wie Offizieren, Pfarrern und geistlichen Würdenträgern sowie jungen Adligen. So schrieb etwa Freiherr von Ow 1697: "Ich trug ein Stein auf Hohentwiel, von 50 Pfund ist gar nicht viel, doch tranke aus dem Becher Wein, Gott woll mir weiter gnädig seyn". Woraufhin ein Graf erwiderte:
Burg Hohenneuffen
Als verborgener Schutz im Innern der Festungsruine Hohenneuffen dienten sogenannte Kasematten Schutz vor Angreifern und schwerem Geschütz.
Sie gilt als eine der wenigen Anlagen Baden-Württembergs, deren Verteidigungsstrategie anhand der Bauweise des 16. Jahrhunderts nachvollzogen werden kann.