Mein kleines griechisches Dorf
Am 23. November 1976 bin ich aus Griechenland nach Deutschland gekommen. Mein Lebensweg begann in einem kleinen Dorf namens „Eleftherochori/Kilkis“, in dem ich in einer sehr großen Familie aufwuchs. Meine Kindheitstage wurden geprägt durch das gemeinsame Spielen mit allen Dorfkindern (wie Fischen & Fußball spielen) sowie das Besuchen der Dorfschule, in der sechs Klassen parallel in einem Raum unterrichtet wurden. Meine Eltern waren zu mir und meinen Geschwistern stets liebevoll und haben uns Lebensleitlinien wie Offenheit, Fleiß, Geduld und Ehrlichkeit gelehrt. Aufgrund der vielen positiven Erinnerung aus meiner Kindheneit habe ich stets einen großen Bezug zu meinem Land und Dorf.
Mit dem „Hellas Express“ ins Abenteuer
Mit dem Ziel zu studieren und dem Wunsch, bei meinen Eltern zu sein, die inzwischen in Ingelheim als Gastarbeiter waren, machte ich mich direkt nach meinem Abitur per Zug (der sogenannte „Hellas Express“) aus Thessaloniki auf den Weg nach Deutschland. Hier in Mainz schloss ich mein Volkswirtschafts-Studium ab und gründete in Wiesbaden/Ingelheim meine Familie, auf die ich sehr stolz bin.
Ich lebe zwei Kulturen
Ich genieße es, die deutsche als auch die griechische Kultur zu leben. So koche ich für meine griechische Familie und Freunde, deutsche Spezialitäten wie Schnitzel mit Zwiebeln und Bratkartoffeln, sowie für meine deutschen Freunde in Ingelheim, griechische Spezialitäten, bei denen Gewürze wie Oregano und Thymian, wie auch Olivenöl nicht fehlen dürfen. Besonderes für mich an Ingelheim ist der Kleinstadt-Charakter, der mir ungemein geholfen hat in Deutschland neue Freunde zu finden und mich persönlich weiter zu entwickeln.
Geben bringt mehr Freude als nehmen
Soziale Kontakte haben für mich einen besonderen Stellenwert, sowie bürgerliches Engagement in der Gesellschaft, welches nicht nur anderen hilft, sondern auch die eigene Zufriedenheit fördert. Getreu dem Motto: „Geben bringt mehr Freude als nehmen“. Zu meinem Maximen gehört auch: „Tue etwas Gutes, ohne Erwartungen zu haben.“ So wurde ich im Rahmen meines sozialen Engagements bereits zweimal positiv überrascht. Ich bekam eine Einladung zum traditionellen Neujahrsempfang des Bundespräsidenten (damals Johannes Rau) am 18. Januar 2001 im Schloss Bellevue, Berlin. Außerdem erhielt ich die Auszeichnung „der kleine König“ für besonderes bürgerliches Engagement im Rahmen des traditionellen „Karlsempfangs“ in Ingelheim am Rhein am 31.01.2014.
Ein bisschen Griechenland im deutschen Garten
Meine Lieblingsobjekte in meiner zweiten und neuen Heimat Ingelheim schlagen eine Brücke zu meiner alten Heimat in Griechenland. Hierzu zählen:
- der Oregano-/Thymianstrauch in meinem Garten, der mich an die Frühlingszeit in meinem Dorf erinnert.
- Die weißen Steine in meinem Garten, die mich an die Strände und das blaue Meer erinnern.
- Die Ikonen (Heiligenbilder), die mich an die Sonntagsgottesdienste erinnern.
- Der Olivenbaum im Garten, der mich an die griechische Geschichte, sowie die Olympiade erinnert.
- Der blaue runde Tisch mit zwei Stühlen vor unserer Haustür, den ich mit dem Besuch von gemütlichen Tavernen verbinde.
Der Feigenbaum, ein Geschenk des Vaters, hat etliche kalte Winter überlebt
Der wichtigste Gegenstand in diesem Bezug ist jedoch mein Feigenbaum. Identisch, wie ich selbst, hat er einen Migrationshintergrund und stammt ursprünglich aus meinem Heimatdorf. Mein Vater hat ihn vor über 40 Jahren mit nach Ingelheim gebracht, wo er nun bereits dreimal mit mir umgezogen ist. In dieser Zeit hat er etliche kalte Winter überlebt und trägt weiterhin jedes Jahr zweimal Früchte. Ich verbinde Erinnerung an meine Eltern als auch an meine Jugend mit diesem Feigenbaum.