SWR2 Hörspiel

Mein Verschwinden in Providence

Stand
Autor/in
Alfred Andersch

Dieses Hörspiel steht bis 12.1.2025 zum Download bereit.

Alfred Andersch nannte seine Prosa-Arbeit »Mein Verschwinden in Providence« im Untertitel »Fast ein Roman-Entwurf«.

In 110 durchnummerierten kurzen Abschnitten, von denen einer die Faustskizze des Romans enthält, wird in einer raffinierten Collage die Geschichte des westdeutschen Schriftstellers T. erzählt, der auf einer Lesereise durch die USA eines Tages in der idyllischen Oberstadt von Providence spurlos verschwindet.

Niemand weiß, dass T. in einem dieser malerischen Häuser gefangen gehalten wird. Seine Bewohner, ein kinderloses Ehepaar, haben den Entschluss gefasst, ihrem Gefangenen die Bedingungen einer vollkommenen künstlerischen Freiheit zu verschaffen, in der er auf keinerlei Lebensumstände, wirtschaftliche Verhältnisse und Abhängigkeiten mehr Rücksicht zu nehmen braucht.

T. läßt sich auf ihre Bedingungen ein und beginnt nach einiger Zeit mit der Konzeption eines Romans über sein »Verschwinden in Providence«. 

Nach dem gleichnamigen Erzählband
Mit: Peter Lieck, Bruno Ganz, Marianne Mosa und Helmut Wöstmann
Hörspielbearbeitung und Regie: Hermann Naber
Produktion: SWF 1984

4.2.1979 Alfred Andersch – Pionier des Kultur- und Nachtradios und Gründer des Radio-Essays

4.2.1979 | In der Nachkriegszeit hatten die deutschen Radiosender jeweils nur ein Programm, und das endete spätestens um Mitternacht. Die Besatzungsmächte verordneten 1948, also schon vor Gründung der Bundesrepublik, den Sendern für die letzten Abendstunden ein gehobenes Programm. Für eigenständige Kulturwellen im deutschen Radio war zwar noch zu früh, aber wenigstens am Abend sollte es geistige Seelennahrung geben.
Dafür wurde unter anderem der Schriftsteller Alfred Andersch (1914 - 1980) in die Sender geholt. Der, wie er erzählt, dort machen konnte, was er wollte. Er bereicherte das Programm, indem er von Theodor Adorno bis Wolfgang Koeppen die damalige Kulturprominenz in die Studios einlud. Und er erfand das Genre des Radio-Essays – heute: SWR2 Essay.
Wenn er im folgenden Interview sagt, er habe überall "dritte Programme" gegründet, meint er damit nicht eigenständige Radioprogramme, sondern Sendungen, die vom Anspruch her dem dritten Programm der BBC, also dem britischen Kulturprogramm, entsprachen. Die Sendungen von Alfred Andersch liefen bis Mitternacht, wurden aber damals als Nachtprogramme bezeichnet.
Hier ein Ausschnitt aus der Sendereihe "Zeitgenossen" vom 4. Februar 1979. Alfred Andersch erzählt im Gespräch mit Paul Assall und Klaus Figge von seinen Zeiten als Rundfunkredakteur.
Die von Alfred Andersch und seinen Kollegen verantworteten Sendungen endeten in der Regel um Mitternacht. Sie waren somit Vorläufer sowohl der Kulturprogramme, die ab 1950 eingeführt wurden, als auch der ARD-Nachtprogramme, die in der Bundesrepublik 1959 starteten. | 100 Jahre Radio | archivradio.de

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Alfred Andersch