Paar mit Kind und 11 Huskies sucht zu Hause am Waldrand mit viel Platz – so oder so ähnlich könnte ein Such-Plakat für ein neues zu Hause für Natalie Kiefer und Michael Müller aus Karlsruhe aussehen.
Das große Problem ist: Wo sie wohnen – fern von anderen, die sich gestört fühlen könnten und in unmittelbarer Nähe an den Gehegen der Hunde – können sie nicht bleiben. Sie wurden gekündigt. Eine neue Bleibe, die das auch bietet, haben sie bisher aber nicht gefunden. Denn die müsste einiges erfüllen:
Müller, 10 Sek: Die Huskies sind nicht gerade leise, die heulen sehr viel wie Wölfe, da wird sich der Nachbar sonst freue. Das heisst, wir brauchen was, wo wir wie hier am Waldrand sind, wo wir die Hunde anschnallen können und mit ihnen in den Wald können.
Eine räumliche Trennung von seinen Hunden kommt für ihn daher nicht in Frage:
Michael Müller, 10 Sek. Mit 11 Huskies zu leben , das ist eine Lebenseinstellung und nicht einfach, ich mach hier mal ein Geschäft, abends stell ich sie weg, morgens hol ich sie wieder raus. Mit denen muss man das komplette Jahr verbringen
Auch Partnerin Natalie Kiefer kann sich ein Leben ohne die Huskies nicht vorstellen.
Natalie Kiefer, 8 Sek: Innen drin ist es sehr schwierig und herzzereissend, weil man sieht, was man hier aufgebaut hat und was jetzt einfach durch eine Kündigung kaputtgeht gerade.
Was sie sich aufgebaut haben, ist eine Husky-Erlebnis-Einrichtung – heißt: hier können alle, die es wollen, den Huskies mal ganz nahekommen.
Und das, wie sie sagen, für schmales Geld. Reich wird die Familie damit nicht, sagt sie.
Arbeit ist das alles aber trotzdem: Zwischen 4 und 6 Stunden sind es mindestens, die der 53 jährige jeden Tag mit seinen Lieblingen unterwegs ist. Im Winter werden sie auch an den Schlitten gespannt.
Bei den Leuten kommen die Huskies super an – vor allem bei Kindern. Bei Schülerin Julia ist der Funke bei einem Kindergeburtstag übergesprungen:
Schülerin Julia, 9 Sek: Ich finds irgendwie schon gut, dass die so zutraulich sind, dass sie nicht abhauen oder versuchen, uns zu beißen, dass wir sie einfach streicheln können.
Und auch Schüler für Schüler Mattis ist die Begegnung etwas ganz besonderes:
Schüler Mattis, 8 Sek: Ich finde die irgendwie weich und sehr selten und auch irgendwie cool, weils die so selten in Deutschland gibt.
Eine Besonderheit sind die Hunde auf jeden Fall. Für Natalie Kiefer und Michael Müller sind sie aber mehr als nur eine Attraktion:
Michael Müller, 24 Sek: Die Hunde sind für uns wie eigene Kinder. Von den 11 Huskies ist einer vom Züchter, 5 sind bei uns auf die Welt gekommen, die haben wir teilweise mit der Flasche großgezogen und 5 sind vom Tierschutz, Hukie war kurz vor der Tötung, den haben wir aus Rumänien rausgeholt.
Die Familie gibt die Hoffnung nicht auf. Sie hofft weiterhin, ein Zuhause zu finden, wo sie mit ihren Huskies Tür an Tür leben können.