Nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl vor 38 Jahren hat der sogenannte "Fallout", der folgende radioaktive Niederschlag, Gebiete im Pfälzerwald und Hunsrück stärker kontaminiert als anderswo in Rheinland-Pfalz. Deshalb musste seitdem jedes Wildschwein auf eine mögliche radioaktive Belastung hin untersucht werden. Überschreitet eine Probe den festgelegten Grenzwert von 600 Becquerel pro Kilogramm, dann darf das Fleisch des Tieres nicht verkauft und gegessen werden, um mögliche gesundheitliche Schäden für Menschen auszuschließen.
Seit zehn Jahren keine Auffälligkeiten
In den letzten zehn Jahren hat die amtliche Lebensmittelüberwachung in Rheinland-Pfalz keine einzige Grenzwertüberschreitung bei radioaktivem Cäsium im Schwarzwildfleisch festgestellt. Sie bezieht sich mit dieser Aussage auf mehr als 24.000 Proben insgesamt. Die meisten Proben schöpfen den Grenzwert nicht mal zur Hälfte aus.
Selbst Jäger und Jägerinnen sowie deren Familien, die mit bis zu 90 Wildmahlzeiten im Jahr zu den sogenannten Vielverzehrern gehören, können Wildschweinfleisch bedenkenlos essen.
Keine Kontrollen mehr auf Cäsium
Die verpflichtenden Kontrollen auf Cäsium im Pfälzerwald und Hunsrück entfallen nun. Die amtliche Lebensmittelüberwachung wird trotzdem stichprobenartig Kontrollen durchführen, beispielsweise um einen Befall mit Fadenwürmern auszuschließen. Und auch die Jägerinnen und Jäger kontrollieren im Rahmen ihrer Sorgfaltspflicht weiterhin das erlegte Wild.