Pünktlich zum Ferienbeginn am Freitag hatte der eigentlich schon vom Herbst abgelöste Sommer noch einmal so richtig aufgedreht: So warm wie am Freitag war es in Deutschland, so spät im Jahr, noch nie. Das teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit.
Er spricht von den bislang höchsten Temperaturen der zweiten Oktoberdekade seit Beginn der Aufzeichnungen 1881. Die wurden demnach mit 30,1 Grad in Rheinfelden im Kreis Lörrach und in Müllheim im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald gemessen. Damit wurde der deutschlandweite Dekadenrekord für Mitte Oktober geknackt. Der war am 15. Oktober 2000 in Bad Reichenhall mit 28,9 Grad gemessen worden.
Noch nie war es so spät so heiß Neuer Temperatur-Rekord für Oktober erreicht - jetzt folgt der "richtige" Herbst
Am Wochenende ist es in Baden-Württemberg deutlich kälter geworden. Zuvor gab es aber nochmals 30 Grad. Wie die Aussichten für den Rest des Monats sind, erklärt ein Wetterexperte.
Kaltfront bringt sogar leichten Frost in der Nacht
Spätestens seit dem Samstag allerdings ist Schluss mit dem Spätsommer-Feeling. Grund dafür ist eine Kaltfront, die in der Nacht vom Freitag auf Samstag aus Nordwesten die warme Luft beiseite geschoben hat. Sie brachte zunächst für ganz Rheinland-Pfalz kräftige Schauer und Wind. Und mit Werten von 11 bis 16 Grad auch deutlich niedrigere Temperaturen als zuletzt.
Am Sonntag wird es mit Temperaturen zwischen 10 und 14 Grad sogar noch ein ganzes Stück kälter, dazu kommt ein Sonne-Wolken-Mix. Im Norden gibt es Regenschauer, im Süden ist es niederschlagsfrei und teils heiter. Für die Nacht zum Montag wird gebietsweise Nebel und leichter Frost vorhergesagt.
Am Montag ist es laut DWD nach Auflösung örtlicher Nebelfelder heiter, im Norden teils wolkig. Maximal werden 9 bis 13 Grad erreicht. Auch in der Nacht zu Dienstag bleibt es trocken. Die Temperaturen gehen auf 4 bis 1 Grad zurück. Örtlich kann es sogar Bodenfrost geben.
Die kühlen Temperaturen bleiben uns bis mindestens Mitte nächster Woche erhalten; in den Nächten droht im Bergland sogar leichter Luftfrost. Danach könnte es wieder leicht bergauf gehen, so der DWD. Die Sommerklamotten können aber wohl endgültig in Kisten verstaut werden.
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Wohin, um dem trüben Wetter zu entkommen?
Auch wer gehofft hat, dem deutschen Herbstwetter zu entfliehen, dürfte enttäuscht werden. Laut DWD verschwindet in der nächsten Woche der Hochdruckeinfluss über dem Mittelmeerraum und macht Platz für Regenwolken. "Höchstwerte über 25 Grad sind dann wohl nur noch von Südspanien über Sardinien und Süditalien bis nach Griechenland drin", sagt DWD-Experte Tobias Reinartz.
Blauen Himmel finde man ab dem Wochenende höchstens auf den Britischen Inseln und eventuell auch in Skandinavien – zum Aufwärmen aber eigneten sich diese Ziele nicht. Auf den Britischen Inseln entspricht das Temperaturniveau etwa dem in Deutschland, in Norwegen und Schweden bleiben die Höchstwerte, mit Ausnahmen der südlichen Küsten, meist im einstelligen Bereich.
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