- Weiße oder eher grüne Weihnachten in RLP?
- Ab wann ist eine Wetterprognose für Weihnachten verlässlich?
- In welchen Regionen ist die Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten am größten?
- Wann gab es zuletzt so richtige weiße Weihnachten in RLP?
- Welche Rolle spielt der Klimawandel für eine weiße Weihnacht?
- War Schnee an Weihnachten schon immer die Ausnahme?
Weiße oder eher grüne Weihnachten in RLP?
Meteorologen machen leider wenig Hoffnung auf Schnee: "Nach aktuellen Modellprognosen sieht es nicht nach weißen, sondern bei milden Temperaturen (4 bis 8 Grad) eher nach grünen Weihnachten aus", sagt Ulrike Zenkner vom Deutschen Wetterdienst (DWD).
Auch ARD-Wetterexperte Peter Schwarz schätzt die Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten als "sehr gering" ein. Denn es sei "kein massiver Kaltlufteinbruch" in Sicht, der Schnee bis ganz nach unten bringen und diesen mittels Dauerfrosts auch konservieren könnte. Schwarz beziffert die Wahrscheinlichkeit für Schnee in den Niederungen und in den großen Flusstälern auf höchstens 10 Prozent. Erst ab 500 bis 600 Metern aufwärts bestünden reelle Chancen auf etwas Schnee zu Heiligabend:
- unter 10 Prozent: Mainz, Ludwigshafen, Koblenz, Trier, Rhein- und Moseltal
- 10 bis 15 Prozent: Kaiserslautern, Bitburg, Montabaur (200 bis 400 m)
- 15 bis 30 Prozent: Gerolstein, Bad Marienberg, Simmern, Hermeskeil (über 400 m)
- 30 bis 60 Prozent: Fuchskaute, Schwarzer Mann, Hohe Acht, Erbeskopf (über 600 m)
Ab wann ist eine Wetterprognose für Weihnachten verlässlich?
DWD-Meteorologin Zenkner hält eine Vorhersage erst drei oder vier Tage vor dem Fest für verlässlich - also ab dem 20. oder 21. Dezember. "Jedoch deutet die Mittelfrist bereits jetzt schon eher milde Temperaturen über die Feiertage an", sagt sie. ARD-Wetterexperte Schwarz hält eine detaillierte Prognose ebenfalls frühestens drei Tage im Voraus für "richtig zuverlässig".
In welchen Regionen von RLP ist die Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten am größten?
"Je höher, desto eher liegt Schnee", sagt ARD-Wetterexperte Schwarz. Weiß werden könnte es daher am ehesten auf den Kammlagen von Eifel, Hunsrück und Westerwald - also auf dem Erbeskopf, der Hohen Acht, dem Schwarzen Mann und der Fuchskaute. Allerdings sei Schnee auch dort nicht garantiert. Und selbst wenn Schnee fallen sollte, wäre dieser wohl nicht von langer Dauer, wie DWD-Meteorologin Zenkner anmerkt. Denn der Zehn-Tage-Trend deute auf ansteigende Temperaturen über die Weihnachtsfeiertage hin.
Wann gab es zuletzt so richtige weiße Weihnachten in RLP?
Das letzte Mal hat laut ARD-Wetterexperte Stefan Laps im Jahr 2010 viel Schnee in Rheinland-Pfalz gelegen - und zwar flächendeckend. Schneifelforsthaus meldete am Morgen des ersten Weihnachtsfeiertags 50 cm Schnee, Eppenrod auf 300 Meter Höhe 45 cm. In Trier lagen damals 24 cm der weißen Pracht. Sogar in Worms lagen 10 cm.
Mit ähnlich hohen Werten kamen die Weihnachtsfeste in den Jahren 2001 und 1981 daher. Bad Marienberg meldete durchweg um die 50 cm. Wissen/Sieg-Honigessen hatte am Morgen des 24.12. eine Schneehöhe von satten 40 cm.
Welche Rolle spielt der Klimawandel für eine weiße Weihnacht?
Die Erderwärmung führe unweigerlich dazu, dass wir an den Weihnachtstagen seltener Schnee bekommen werden, sagt ARD-Wetterexperte Stefan Laps. Das belegen bereits die Zahlen: Nach dem Klimamittel von 1961 bis 1990 lag die Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten bei uns im Bergland noch bei 66 Prozent - im Zeitraum 1991 bis 2020 nur noch bei 48 Prozent. Der Trend geht also nach unten, weiße Weihnachten werden seltener.
Es gebe aber noch einen anderen Aspekt zu berücksichtigen, so Laps: "Je wärmer die Atmosphäre wird, desto mehr Wasserdampf ist vorhanden. Wenn Niederschläge auftreten, können diese stärker und somit ergiebiger ausfallen als früher. Fällt so ein Niederschlagsereignis bei Temperaturen um 0 Grad zufällig auf die Weihnachtstage, dann können wir durchaus einzelne Feste mit Schneechaos durch erheblichen Neuschnee erleben." Laps' Fazit: "Weiße Weihnachten werden seltener, können im Einzelfall aber kräftiger ausfallen."
War Schnee an Weihnachten schon immer die Ausnahme?
Ja. Auch vor Beginn des Klimawandels traten weiße Weihnachten eher selten auf. Denn gerade um die Festtage herum herrscht häufig Tauwetter. Experten sprechen von einer sogenannten Singularität. Die Eisheiligen im Mai gehören dazu, die Schafskälte im Juni sowie der Altweibersommer - eine warme, sonnige Phase, die oft Mitte September bis Anfang Oktober auftritt. Und eben auch das sogenannte Weihnachts-Tauwetter: Um den 24. Dezember herum kommt es laut DWD etwas häufiger zu milden Temperaturen. Diese lassen Schnee wegtauen oder sorgen dafür, dass er gar nicht erst liegen bleibt.