Nach Einschätzung des Präsidenten des Handelsverbands Rheinland-Pfalz, Jan Sebastian, ist das bisherige Weihnachtsgeschäft eher verhalten verlaufen. "Es ist ausbaufähig", sagte der Unternehmer, der in Mainz ein Juweliergeschäft betreibt, der Deutschen Presse-Agentur. Weil Heiligabend dieses Jahr auf den vierten Adventssonntag fällt, ist die Vorweihnachtszeit kürzer als in anderen Jahren.
Ende November sei das Geschäft recht schwach angelaufen, auch der Anfang des Dezembers sei nicht so stark wie erhofft gewesen, so Sebastian. Aber: "Die entscheidenden Tagen kommen erst noch." Eine gewisse Kaufzurückhaltung sei immer noch da. Zwar seien viele Menschen etwa in der Mainzer Innenstadt unterwegs, bei der Geschenkeauswahl werde aber genau geschaut.
Befragung: Weniger Budget für Weihnachtsgeschenke
Dieses Bild vermittelt auch eine Befragung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young. Demnach planen die Menschen in Deutschland in diesem Jahr durchschnittlich 250 Euro für Weihnachtsgeschenke auszugeben - zwei Euro weniger als im Vorjahr und so wenig wie zuletzt 2014. Zwei von drei Konsumenten gaben in der Befragung an, ihr Weihnachtsbudget wegen der hohen Inflation und steigender Energiekosten reduzieren zu wollen.
Positivere Zwischenbilanz in Trier
Etwas positiver als in Mainz klingt die Zwischenbilanz aus Trier. "Ich empfinde es als relativ gut", sagte der Vorsitzende der City-Initiative Trier, Patrick Sterzenbach. Die Organisation vertritt rund 200 Betriebe vor allem aus Handel und Gastronomie. Es sei stark zu spüren, dass wieder mehr Menschen aus Luxemburg zum Einkaufen nach Trier kämen, so Sterzenbach.
Baden-Württemberg: Weihnachtsgeschäft mit "angezogener Handbremse"
Auch in Baden-Württemberg ist das Weihnachtsgeschäft bislang nicht so recht in Schwung gekommen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Handelsverbandes Baden-Württemberg. Das Geschäft sei am zweiten Adventssamstag zwar etwas besser gewesen als am Samstag zuvor, es laufe aber weiter "mit angezogener Handbremse", teilte der Verband am Sonntag nach einer Befragung von rund 190 Händlern mit.
Der Umsatz wuchs demnach am zweiten Adventssamstag verglichen mit der Vorwoche um zwei Prozent. Er lag allerdings laut Umfrage 18 Prozent unter dem zweiten Adventssamstag des Jahres 2019, also vor der Corona-Pandemie. Auch im Vergleich zum Vorjahr fiel der Umsatz am zweiten Adventssamstag um 9 Prozent schlechter aus.