Die Gewerkschaft IG Metall hat den dritten Tag in Folge die Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie zu Warnstreiks aufgerufen. Insbesondere in Baden-Württemberg und im Bezirk Mitte, der Rheinland-Pfalz, Hessen und das Saarland umfasst, wird gestreikt. In insgesamt 38 rheinland-pfälzischen Betrieben wurde den Angaben nach zum Ausstand aufgerufen.
Im Wiesbadener Stadtteil Mainz-Kastel setzte sich ein Demonstrationszug über die Theodor-Heuss-Brücke in Bewegung. Mehrere hundert Beschäftigte nehmen daran teil. Die Brücke wurde für den Verkehr gesperrt.
Im Anschluss an den Protestzug ist am Mainzer Rheinufer eine Kundgebung geplant.
Tarifpartner setzen Verhandlungen fort
In der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt steht ab 16 Uhr dann die Fortsetzung der Verhandlungen für den Bezirk Mitte an.
Zahlreiche Beschäftigte streikten bereits am Mittwoch
Von dem Ausstand am Mittwoch war unter anderem das Daimler-Werk in Wörth betroffen. Nach Angaben der Gewerkschaft IG Metall blieben etwa 2.500 Mitarbeiter vor den Werkstoren. "Es ist einfach wichtig, dass die Menschen wieder Geld in den Geldbeutel bekommen", sagte IG-Metall-Sprecher Marc Tinger. Man höre von vielen Problemen bei VW, Thyssen Krupp und anderen Unternehmen. "Aber das haben nicht die Beschäftigten zu verantworten, sondern das Management."
Dem widersprach Daimler Truck: "Der Standort Deutschland ist der teuerste Standort, den man sich so ziemlich vorstellen kann", sagte Unternehmenssprecher Jörg Howe. Wenn man die guten Arbeitsplätze hier erhalten wolle, müssten sich beide Seiten aufeinander zubewegen. Daimler Truck ist nach der BASF der zweitgrößte Arbeitgeber in Rheinland-Pfalz. Weitere Streiks fanden am Mittwoch bei der Eisengießerei Gienanth in Eisenberg, John Deere in Kaiserslautern und Novelis in Koblenz statt.
IG Metall fordert 7 Prozent mehr Geld
Die IG Metall fordert für die bundesweit fast vier Millionen Beschäftigten der Branche 7 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von zwölf Monaten und die Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 170 Euro. Die Arbeitgeber haben ein erstes Angebot vorgelegt, das bei einer mehr als doppelt so langen Laufzeit von 27 Monaten in zwei Stufen auf eine Steigerung um 3,6 Prozent kommt.
Streikwelle hatte am Dienstag begonnen
Begonnen hatte die derzeitige Streikwelle am Dienstag. In insgesamt 13 rheinland-pfälzischen Metall- und Elektrounternehmen hatte die Gewerkschaft IG Metall dazu aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Laut Gewerkschaft folgten deutschlandweit rund 71.000 Menschen in mehr als 370 Betrieben dem Aufruf.