Annika und Jonas, beide 26, wollten sich eigentlich nur einen schönen Abend in Trier machen. Ihre Autos stellten auf einem Behördenparkplatz, ganz in der Nähe des Trierer Hauptbahnhofs ab. Als sie einige Zeit später zu ihren Autos zurückkehrten, waren die Scheiben eingeschlagen.
An Jonas Auto war die Scheibe auf der Beifahrerseite eingeschlagen. "Ich hatte kurz echt Angst, denn mein Tablet lag im Auto." Das Gerät wurde aber nicht geklaut - vermutlich weil es in einem Rucksack unter einem Sitz verstaut war und so übersehen wurde.
An Annikas Auto, das direkt daneben stand, war die Scheibe auf der Fahrerseite eingeschlagen. Die 26-Jährige hatte keine Wertgegenstände im Wagen, deswegen wurde auch nichts gestohlen.
Serie von Autoaufbrüchen vor allem in Trier-Nord
Annika und Jonas verständigen sofort die Polizei, müssen aber einige Zeit auf die Beamten warten. Der Grund: An diesem Abend gibt es mehrere Autoaufbrüche in Trier.
Inzwischen zählt das Polizeipräsidium Trier mehr als 20 Fälle. Zuletzt kamen noch vier Autoaufbrüche dazu. Die Tatorte befinden sich alle in Trier-Nord: Paulinstraße, Thyrsusstraße, Am Beutelweg und Theabäerstraße.
Die Täter brechen in der Regel Autos auf, bei denen sie vermuten, dass sie Wertgegenstände finden. Dabei legten sie sich nicht auf einen bestimmten Autotyp fest, so die Polizei. "Es ist naheliegend, dass es sich um eine Serie handelt", teilt das Polizeipräsidium Trier mit.
Opfer bleiben auf 150 Euro Selbstbeteiligung sitzen
Annika und Jonas, sagen, sie hatten noch Glück im Unglück. Die Versicherung zahlte den Schaden, sie bekamen schnell Termine, um neue Scheiben einsetzen zu lassen.
"Aber auf den 150 Euro Selbstbeteiligung bleibt man halt sitzen", sagt Annika. Die junge Autofahrerin will ihren Wagen nach den Erfahrungen in Trier nur noch auf beleuchteten Parkplätzen oder in einem Parkhaus abstellen.
Selbst Kleingeld in der Mittelkonsole lockt Diebe an
Die Polizei rät, auf keinen Fall Wertsachen im Auto zu lassen. Selbst Kleingeld in der Mittelkonsole könne Täter dazu motivieren, ein Auto aufzubrechen. Auf keinen Fall sollte man Handy, Laptop, Kamera oder Geldbeutel im Auto zurücklassen, auch nicht im Handschuhfach. Auch Ausweise, Fahrzeugpapiere, Hinweise auf die eigene Adresse oder den Haustürschlüssel sollte man nicht im Auto lassen.
Versicherungen zahlen bei Autoaufbruch
Die Teilkasko- oder Vollkaskoversicherung zahlt bei einem Autoaufbruch den Schaden an fest verbauten Teilen. Das heißt, die eingeschlagene Scheibe, das beschädigte Autoschloss, das fest eingebaute Autoradio und Navigationsgerät.
Wertsachen dürfen nicht sichtbar im Auto liegen
Wenn etwas aus einem geschlossenen Auto gestohlen wurde, zahlt das unter Umständen die Hausratsversicherung. Es müssen Gegenstände sein, die sonst in der Wohnung sind und nur vorübergehend im Auto liegen. Aber hat man etwas sichtbar im Auto zurückgelassen, schätzt die Versicherung das in der Regel als grobe Fahrlässigkeit ein und zahlt nicht.