Der Weinbau im Ruwertal profitiert vom Klimawandel.

Trotz Hitze und Trockenheit

Winzer im Anbaugebiet Mosel mit Wein 2022 zufrieden

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Sebastian Grauer
Foto von Sebastian Gauer, Redakteur bei SWR Aktuell im Regionalbüro Traben-Trarbach

Den Winzern im Weinanbaugebiet Mosel haben in diesem Jahr vor allem Hitze und Trockenheit zu schaffen gemacht. Sie bilanzieren ein "gutes", aber kein überragendes Weinjahr 2022.

"Wären die Niederschläge drei oder vier Wochen vorher gekommen, hätte 2022 als herausragender Jahrgang in die Annalen eingehen können." Die Hoffnungen der Winzer auf ein hervorragendes Jahr seien nicht erfüllt worden. Angesichts der monatelangen Trockenheit könne man aber mit der Qualität und der Menge zufrieden sein, so Ansgar Schmitz, Geschäftsführer der Moselweinwerbung.

"Der Regen kam zu spät."

Moselweinkenner Ansgar Schmitz auf einem Weinberg.
Ansgar Schmitz ist der Geschäftsführer der Moselweinwerbung. Er hat das Geschehen im Weinanbaugebiet Mosel schon seit Jahren im Blick.

Reben blieben von Unwettern und Pilzen verschont

Die guten Nachrichten des Weinjahres 2022: Pilzkrankheiten hätten im Weinjahr 2022 den Winzern keine Arbeit gemacht. Es sei zu trocken und zu heiß für die Schadpilze gewesen, teilt die Moselweinwerbung mit. Die Winzer seien in diesem Jahr ebenfalls von Frost zu Beginn des Jahres verschont geblieben. Auch habe es nur kleinere Schäden durch Hagel und Starkregen gegeben.

Lese begann früh

Die ersten Trauben seien rekordverdächtig früh geerntet worden. Bereits am 20. August wurden die ersten Trauben wie beispielsweise Solaris für die Produktion von Federweißer gelesen. Die Hauptlese sei dann am 12. September an der Terrassenmosel gestartet. An der Mittel- und Obermosel sowie an Saar und Ruwer sei es dann etwa eine Woche später losgegangen.

Erntemenge unter zehnjährigem Mittelwert

Der Weinbauverband Mosel geht derzeit davon aus, dass in diesem Jahr etwa 688.000 Hektoliter gelesen werden. Das wäre etwas weniger als im Durchschnitt pro Jahr an der Mosel gelesen wird.

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Der Absatz von Moselweinen entwickelte sich nach Angaben der Moselweinwerbung 2022 im In- und Ausland unterschiedlich. In Deutschland sei angesichts steigender Energiepreise und hoher Inflation bereits zu bemerken, dass die Menschen weniger Wein trinken. Die Zahlen im Export seien aber gestiegen.

Den Weinbaubetrieben bereite laut Moselweinwerbung der Krieg in Osteuropa sowie die massiven Kostensteigerungen bei Energie, Treibstoff, Flaschen, Kartonagen und Logistik Sorge. Die weitreichenden Folgen des Krieges könnten wie schon im Inland auch in anderen Ländern zu einer Konsumzurückhaltung und damit einem Rückgang der Weinexporte führen, befürchten die Branchenexperten von der Moselweinwerbung.

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