Die Attacke auf die Beamten in der Nacht nach Weiberfastnacht hatte bundesweit für Entsetzen gesorgt. Eine Meute soll die Polizisten mit Glasflaschen, Schaufeln, Besen und einem Einkaufswagen angegriffen haben.
Polizist hatte Angst um sein Leben
Erst als ein Beamter zwei Warnschüsse abgab, hatte sich die Lage nach Angaben der Polizei beruhigt. Der Polizist habe Angst um sein Leben gehabt, hieß es damals.
Jüngster Beschuldigter erst 16 Jahre alt
Die Staatsanwaltschaft Trier hat jetzt Anklage gegen elf Personen aus Trier im Alter zwischen 16 und 42 Jahren vor der Jugendkammer des Landgerichts Trier erhoben. Die Jugendkammer ist zuständig, weil der jüngste Beschuldigte erst 16 Jahre alt ist.
Gegen zwei Beschuldigte - einen 42-Jährigen und einen 18-Jährigen - besteht nach Auffassung der Staatsanwaltschaft der hinreichende Tatverdacht des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und der Körperverletzung.
Vorwurf: Schwerer Landfriedensbruch
Der Vorwurf gegen acht weitere männliche Personen im Alter zwischen 16 und 20 Jahren: schwerer Landfriedensbruch, tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte und gefährliche Körperverletzung. Gegen eine zur Tatzeit 17-Jährige lautet die Anklage auf tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte.
Begonnen hatte laut den Ermittlungen alles mit einer Schlägerei in einer Diskothek in Trier-West. Mehrere Personen, unter ihnen auch zwei der Beschuldigten, wurden demnach vom Sicherheitspersonal rausgeworfen.
40 Leute gegen ein Dutzend Polizisten
Als die Polizei eintraf, habe sich die Stimmung vor der Diskothek immer weiter aufgeheizt. Am Ende habe sich eine Menschenmenge von 40 Personen angesammelt, die etwas mehr als ein Dutzend Polizisten brutal attackierte.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft eskalierte die Situation endgültig, als der 42-jährige Beschuldigte vor Ort erschien. Er und ein 18-Jähriger hätten versucht, eine Polizeikette vor der Diskothek zu durchbrechen. Dabei habe der 42-Jährige einen der Beamten mit einen Faustschlag gegen den Kopf verletzt.
Polizei ringt Angreifer mit Schlagstock zu Boden
Die Beamten hätten dann beide Angreifer unter Einsatz von körperlicher Gewalt, Pfefferspray und eines Schlages mit dem Schlagstock zu Boden gebracht und dort festgehalten.
Daraufhin hätten acht der Beschuldigten aus der Menschenmenge heraus die Beamten mit Gegenständen beworfen. Ein Beamter sei dabei am Arm verletzt worden.
Staatsanwaltschaft sieht besondere Bedeutung des Falls
Die Anklage wurde vor der Jugendkammer des Landgerichts Trier erhoben, nicht vor dem Amtsgericht. Grund ist nach Auskunft der Staatsanwaltschaft die besondere Bedeutung des Falles, der ein bundesweites Medienecho hervorgerufen habe.
16-Jähriger in Untersuchungshaft
Das Landgericht muss jetzt über die Zulassung der Anklage entscheiden. Der 16-jährige Beschuldigte befindet sich seit seiner Festnahme im März weiter in Untersuchungshaft.