Bahnhof nach 50 Jahren als Museum im Betrieb

Freie Fahrt für den Museumsbahnhof Üxheim-Ahütte

Stand
Autor/in
Anna-Carina Blessmann
Anna-Carina Blessmann am Mikrofon

Fast 50 Jahre schlummerte der Bahnhof Üxheim in der Eifel. Jetzt wird er als Museum wiedereröffnet - mit historischen Fahrkarten, einem vielfältigen Programm und Übernachtungsmöglichkeiten.

Einst war er für die Üxheimer das Tor zur Welt: der 1912 erbaute Bahnhof im Ortsteil Ahütte in der Vulkaneifel. Von dort aus konnten die Menschen auf Reisen gehen. Seit seiner Schließung im Sommer 1973 ist der Bahnhof kaum verändert worden.

Auf den alten Schienen des Bahnhofs soll bald noch ein Schienenbus fahren. Dafür sollen sie ausgebaut werden.
Auf den alten Schienen des Bahnhofs soll bald noch ein Schienenbus fahren. Dafür sollen sie ausgebaut werden. Bild in Detailansicht öffnen
Stilecht im Bahnhof Essen ist auch möglich.
Stilecht im Bahnhof Essen ist auch möglich. Bild in Detailansicht öffnen
Die originalen Möbel sowie Mützen oder Telefone waren teilweise noch im Bahnhof versteckt, teilweise stammen sie aber auch aus anderen Sammlungen in der Vulkaneifel.
Die originalen Möbel sowie Mützen oder Telefone waren teilweise noch im Bahnhof versteckt, teilweise stammen sie aber auch aus anderen Sammlungen in der Vulkaneifel. Bild in Detailansicht öffnen
Überall stehen Utensilien aus alten Bahnhofszeiten.
Überall stehen Utensilien aus alten Bahnhofszeiten. Bild in Detailansicht öffnen
Alte Plakate aus Bahnhöfen im Bistro ...
Alte Plakate aus Bahnhöfen im Bistro ... Bild in Detailansicht öffnen
... und in der Wartehalle laden zu einer Zeitreise ein.
... und in der Wartehalle laden zu einer Zeitreise ein. Bild in Detailansicht öffnen
Die Wartehalle ist noch so erhalten wie vor 50 Jahren. Die originalen Fenster machen das Fensterputzen etwas schwierig, sagt eine Mitarbeiterin.
Die Wartehalle ist noch so erhalten wie vor 50 Jahren. Die originalen Fenster machen das Fensterputzen etwas schwierig, sagt eine Mitarbeiterin. Bild in Detailansicht öffnen
Die "Edmondsonschen-Fahrkarten" - feste Pappkarten statt flatterigen Zetteln - sind exakt den echten Fahrkarten von 1973 nachempfunden. Sie können als Souvenirs gekauft werden.
Die "Edmondsonschen-Fahrkarten" - feste Pappkarten statt flatterigen Zetteln - sind exakt den echten Fahrkarten von 1973 nachempfunden. Sie können als Souvenirs gekauft werden. Bild in Detailansicht öffnen
Auch ein Origalbild vom Bau des Bahnhofs vor über hundert Jahren ist im Museum vorhanden.
Auch ein Origalbild vom Bau des Bahnhofs vor über hundert Jahren ist im Museum vorhanden. Bild in Detailansicht öffnen
Nicht erschrecken! Der Bahnhofsvorsteher bewacht den Museumsbahnhof - ist aber ganz friedlich.
Nicht erschrecken! Der Bahnhofsvorsteher bewacht den Museumsbahnhof - ist aber ganz friedlich. Bild in Detailansicht öffnen
Kalte Wartehallen sind ein Phänomen der Neuzeit: In Üxheim-Ahütte steht ein Ofen. Im Bahnhof sollen auch Kulturveranstaltungen geboten werden.
Kalte Wartehallen sind ein Phänomen der Neuzeit: In Üxheim-Ahütte steht ein Ofen. Im Bahnhof sollen auch Kulturveranstaltungen geboten werden. Bild in Detailansicht öffnen
Einmal schlafen wie ein Bahnhofsvorsteher! Auch das ist in der kleinen Pension des Museumsbahnhofs möglich.
Einmal schlafen wie ein Bahnhofsvorsteher! Auch das ist in der kleinen Pension des Museumsbahnhofs möglich. Bild in Detailansicht öffnen
Das Gebäude war lange im Privatbesitz, wurde aber kaum verändert, sodass der letzte Zustand vor der Schließung 1973 noch erhalten ist.
Das Gebäude war lange im Privatbesitz, wurde aber kaum verändert, sodass der letzte Zustand vor der Schließung 1973 noch erhalten ist. Bild in Detailansicht öffnen

Deshalb dachte sich Unternehmer und Bahnfan Andreas Kurth: Warum nicht einen Museumsbahnhof daraus machen und den Gästen eine Zeitreise ermöglichen? Denn er war 2018 auf der Suche nach einem Objekt, in dem er Gastronomie, Übernachtungen und Kulturveranstaltungen anbieten kann.

"Als ich den Bahnhof gesehen habe, habe ich gedacht: Hier ist irgendwie die Zeit stehen geblieben. Das ist es!"

Zeitreise ins Jahr 1973

Kurth wollte den Bahnhof also erhalten und Menschen zugänglich machen. Mit Geld des Kreises Vulkaneifel zur Dorferneuerung und Mitteln der Deutschen Stiftung Denkmalschutz hat er den Bahnhof wieder hergerichtet. Mit einem Café, das freitags und am Wochenende geöffnet hat. Und sogar Übernachtungsmöglichkeiten in der ehemaligen Wohnung des Bahnhofsvorstehers.

Auch Kultur soll in der ehemaligen Wartehalle geboten werden mit Theateraufführungen oder Lesungen. Die Wartehalle und die restlichen Räume sind voll mit alten Koffern, Schaffnermützen und Telefonen, sodass die Zeitreise stilecht stattfinden kann. Teilweise waren die noch vorhanden, teilweise hat Kurth sie aus anderen Sammlungen zusammengesucht.

"Ich habe einen Raum im Bahnhof ganz gespannt aufgeschlossen. Es waren keine Wertgegenstände mehr dort. Aber die Zeitung von 1963, die damals irgendwer dort liegen gelassen hat."

Zu einem echten Bahnhof gehören echte Fahrkarten

Auch Fahrkarten können im Bahnhof gekauft werden - als Souvenir: In einem Schrank hängen bunte "Edmondsonsche Fahrkarten" aus Pappe, die erfunden wurden, damit man nicht mit dünnen Zettelchen als Ticket die Fahrt antreten musste.

Die Fahrkarten sind denen aus dem Jahr 1973 nachempfunden: Fahrpreise und Entfernungsangaben darauf stimmen, sagt Kurth. Denn er hat Vorlagen von damals gefunden und konnte von einem ehemaligen Zugbegleiter prüfen lassen, ob darauf alles korrekt ist. Der musste es wissen, er hat sie ja schließlich früher kontrolliert. Eine Druckerei aus der Eifel hat die Karten schließlich gedruckt.

Zugfahrten bald möglich

Und auch mit dem Zug soll man bald wieder fahren können: Zwar wurden die Schienen abgebaut, nachdem der Bahnhof 1973 geschlossen wurde. Eine kleine Strecke soll am Bahnhof aber wieder aufgebaut werden. Sodass man mit einem echten Schienenbus von damals auch eine kleine Fahrt unternehmen kann.

Der Museumsbahnhof Üxheim-Ahütte feiert am 14. und 15. Januar seine Eröffnung. Ab dem 21. Januar ist er dann im regulären Betrieb.

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